Endstation. Salzburg spielt in dieser Saison nicht international. Zwar war Österreichs Meister über die reguläre Spielzeit viel stärker, verlor aber mit Fortdauer der Partie die Kraft. Gegen Ende haderten die Salzburger mit dem Schiedsrichter, der einen Kopfballtreffer von Soriano fälschlicherweise aberkannte (99.) - zum großen Unmut von Salzburg-Trainer Peter Zeidler, der nach Spielende nicht von einem "bitteren" Ausscheiden sprechen mochte: "Wenn in so einem wichtigen Spiel so eine Fehlentscheidung getroffen wird, ist 'bitter' das falsche Adjektiv."

Die Salzburger dominierten das Spielgeschehen nach Belieben. Österreichs Meister machte das Spiel breit, zwang Dinamo Minsk in die eigene Hälfte. Das wichtige erste Tor ließ nicht lange auf sich warten: Hinteregger leitete eine Ecke per Kopf an Minamino weiter, der in das lange Eck trifft (11.). Dass der zweite Treffer nicht gelang, lag vor allem am starken Keeper der Weißrussen, Aleksandr Gutor, der unter anderem einen Freistoß von Jonatan Soriano (41.) oder einen Kopfball von Hinteregger glänzend parierte (44.).

Soriano verlieh dem Team neue Farbe

Salzburg gab mit dem wiedergenesenen Jonatan Soriano ein ganz anderes Bild von sich, trat agil auf und war auch in Hälfte zwei feldüberlegen. In Minute 58 glich der Katalane nach Pass vom starken Minamino mit einem wunderschönen Heber zum Gesamt-2:2 aus. Mit dem Gleichstand fiel eine Last von den Schultern der Salzburger, Minsk blieb über weite Strecken völlig harmlos. Salzburg wäre zum Ende der regulären Spielzeit bereits ein verdienter Sieger gewesen.

Tor zu Unrecht aberkannt, dann schwand die Kraft

In der Verlängerung haderte Salzburg mit einer Fehlentscheidung der Schiedsrichter: Nach einem Eckball landete der Ball bei Soriano, der einköpfte - der Unparteiische annullierte das Tor fälschlicherweise wegen einer Abseitsstellung. In der Folge wurde das Spiel der Salzburger vorsichtiger, es fehlte dem österreichischen Meister zunehmend an Kraft. Die durchwegs starke Leistung in den 90 Minuten davor blieb unbelohnt, es ging in die Verlängerung.

Zwar trafen Hinteregger und Soriano abgebrüht, Minamino, Atanga und Berisha scheitern am starken Minsk-Torhüter Gutor. So muss Salzburg in dieser Saison auf Europacup-Flair verzichten. "Wir müssen lernen damit umzugehen. Elfmeterschießen ist ja fast wie eine Lotterie. Es hat gut für uns angefangenen mit dem verschossenen Elfmeter von ihnen, doch dann hält ihr Tormann drei - so ist Fußball", sagte Salzburg-Keeper Alexander Walke. Außenverteidiger Stefan Lainer fehlten nach dem Spiel die Worte: "Das ist extrem bitter, wir sind sehr enttäuscht. Das ist traurig für uns alle, eigentlich unvorstellbar, ich kann es noch gar nicht glauben."