Am Donnerstagnachmittag holte Rapid-Kicker Stefan Schwab zur umfassenden Entschuldigung aus. "Ich habe meine Mannschaft im Stich gelassen und dazu eine Verletzung meines Gegenspielers riskiert", erklärte Schwab via Facebook,nachdem sich bereits Coach Zoran Barisic für das schwere Foul seines Spielers entschuldigte. Doch da war bereits alles zu spät – und Schwab erlangte international bereits traurige Berühmtheit.

Den Anfang machten niederländische Medien, die von einem "dunkelroten Horrorfoul berichteten". Auch Ajax-Coach Frank de Boer wurde zitiert. Dieser forderte eine Sperre über acht Spiele und sprach im De Telegraaf von einem "Karriere gefährdenden Foul". Am Tag darauf wurde Schwabs Attacke, zum Leidwesen des 24-Jährigen, viral. Das Schweizer Medium 20min.ch widmete dem Rapidler eine eigene Story, mit dem Titel: "Brutalo-Attacke mit gestreckten Beinen."

Barisic verzeiht

bleacherreport.com titelte: "Rot für schockierendes Tackling." Das französische Fußball-Blatt sofoot schrieb von "L'agression de Stefan Schwab". Der englische Daily Mirror sah "das schlimmste Tackling aller Zeiten". Auch Medien wie die Rheinischen Post, der Telegraph und usatoday.com nahmen sich dem Thema an. Letztere forderten sogar eine strafrechtliche Verfolgung. Ein User änderte gar Schwabs Wikipedia-Eintrag: "Jetzt ist Stefan Schwab weltberühmt."

Für Rapid kommen diese Negativschlagzeilen unmittelbar nach der heroischen Aufholjagd gegen Ajax ungelegen. Interne Maßnahmen wurden jedenfalls bereits angekündigt. Schwab wird eine saftige Geldstrafe erhalten und von der UEFA wohl für einige Spiele gesperrt werden. Damit ist das Thema gegessen. "Das tut ihm irrsinnig leid, er weiß, dass er das nicht machen darf. Das ist ihm zum ersten Mal passiert, jeder junge Mensch macht Fehler. Ich werde ihm verzeihen", beschwichtigt Zoran Barisic.