Sturm hat gegen Rapid de facto mit einem Mann weniger begonnen. Denn schon in der 2. Minute hat Martin Ehrenreich die Rote Karte gesehen. Eine sehr harte Entscheidung von Schiedsrichter Dieter Muckenhammer, den Ehrenreich war im Laufduell mit seinem Ex-Kollegen Florian Kainz nur zusammengestoßen.

"Wenn man hier so schnell einen Ausschluss hinnehmen muss, ist es ganz schwer", bilanziert Sturms Daniel Offenbacher.

Sekunden vor dem Pausenpfiff traf dann ausgerechnet wieder Ex-Sturm-Stürmer Robert Beric aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung. Das hat am Ende auch gereicht.

Stürmischer Beginn

Rapid begann stürmisch und hatte schon nach wenigen Sekunden die erste große Chance, als Louis Schaub nach Beric-Vorlage an Sturm-Goalie Christian Gratzei scheiterte. Wenig später kam Florian Kainz nach einem Laufduell mit Ehrenreich knapp außerhalb des Strafraums zu Fall, der Sturm-Profi wurde dafür von Schiedsrichter Dieter Muckenhammer wegen Verhinderns einer offensichtlichen Torchance ausgeschlossen.

In personeller Überzahl drückte Rapid weiter aufs Tempo: Schaub tauchte in der 7. Minute allein vor Gratzei auf, spielte jedoch nicht auf den besser postierten Kainz, sondern blieb mit seinem Haken am Sturm-Goalie hängen. Der abspringende Ball kam über Umwege zu Hofmann, der nach einer Grätsche von Simon Piesinger zu Boden ging. Muckenhammer entschied jedoch nicht auf Elfmeter, sondern auf Gelb für Hofmann wegen einer angeblichen Schwalbe.

Rapid ließ sich davon nicht beirren und erarbeitete sich weitere Möglichkeiten. In der 17. Minute rettete Gratzei vor Beric, vier Minuten später verfehlte ein Hechtkopfball von Schaub nur knapp das Ziel. Es folgten einige Minuten Leerlauf, ehe Rapid im Finish der ersten Hälfte wieder einen Gang zulegte.

In der 44. Minute köpfelte Stefan Schwab aus fünf Metern völlig freistehend daneben, kurz danach aber war der Bann gebrochen. Nach Pass von Steffen Hofmann legte Schaub für Thomas Schrammel ab, dessen Hereingabe verwertete Beric aus kurzer Distanz per Kopf.

Die Grazer, die von den jüngsten zwölf Auswärtspartien gegen Rapid nur eine gewannen, wurden vor dem Seitenwechsel nur einmal gefährlich. In der 39. Minute parierte der wiedergenesene Rapid-Goalie Jan Novota, der den Vorzug gegenüber Marko Maric erhielt, einen Schuss von Daniel Offenbacher aus spitzem Winkel.

Wenige Chancen

Nach dem Seitenwechsel kontrollierten die Grün-Weißen das Geschehen, taten sich aber beim Herausspielen von Chancen schwer. Dem zweiten Treffer kam Rapid nur bei einem Schuss von Schaub über das Tor (64.), einer von Beric knapp verpassten Schrammel-Flanke (79.) und einer Gelegenheit von Dominik Starkl (81.). Sturm riskierte in der Schlussphase mehr, der Ausgleich gelang jedoch nicht mehr.

So jubelten die Rapid-Anhänger am Ende über sieben Punkte aus drei Frühjahrspartien sowie das sechste Spiel ohne Niederlage. Und sie machten ihrem Unmut über die Bundesliga ab der 30. Minute mit Transparenten Luft, garniert mit einem Bengalen. Ansonsten blieb es im grün-weißen Fan-Sektor feuerfrei.

Im Bereich der über 1.000 mitgereisten Sturm-Fans waren schon vor dem Anpfiff mehrere pyrotechnische Gegenstände gezündet worden, auch in der 30. Minute kamen dort Bengalen zum Einsatz. Die Wiener Polizei twitterte dazu: "Pyro nun auch bei Rapid - Fotos werden bereits angefertigt (auch bei Fans von Sturm)".