An Lukas Spendlhofer hat man gesehen, dass Sturm an den Erfolg gegen Salzburg geglaubt hat. Bei 0:2 kratzte er mit enormem Einsatz und einem Fallrückzieher einen Lupfer von Soriano aus dem Tor. Ein Zeichen von Kampfgeist und Moral. „Wir haben leider dumme Tore bekommen“, sagt Sturms Innenverteidiger zu der 1:2-Niederlage gegen die Salzburger. „Wir wollten unbedingt gewinnen“, sagt Torjäger Marco Djuricin. „Das ist jetzt nicht schön für uns.“ In den letzten zehn Minuten hat er mit seinem Anschlusstreffer wieder für Gefahr gesorgt. Plötzlich lief es wieder, hatte Sturm auch gute Chancen auf den Ausgleich. „Ein Remis wäre verdient gewesen“, meint Djuricin. „Leider waren wir in den ersten 20 Minuten zu zögerlich und haben zu wenig attackiert.“

Moralinjektion

Das haben die leichtfüßigen und spielfreudigen Salzburger ausgenützt. „Wenn sie Lust und Bock haben, spielen sie schon richtig guten Fußball“, streute Sturm-Trainer Franco Foda den Bullen Rosen. Die Probleme seiner Mannschaft hat er auch schnell ausgemacht: „Der finale Pass ist zu oft nicht gekommen.“

In der Pause hat er seinen Spielern noch einmal eine Moralinjektion verpasst. „Er hat gesagt, dass wir uns etwas zutrauen sollen“, sagt Daniel Offenbacher. Das taten die Grazer dann auch – aber eben einen Hauch zu spät. Wobei die Gäste schon früher alles hätten klarmachen können. „Schon in der ersten Hälfte“, sagt Salzburgs Kevin Kampl.

Sturm-Kapitän Michael Madl spricht von 60 Minuten, in denen die Mannschaft gut aufgetreten ist. Leider sei man in wenigen Situationen zu unkonzentriert gewesen. Dass man gegen einen Meister in Spiellaune verlieren kann, sahen aber auch die Fans im Stadion so. Mit Applaus verabschiedeten sie die Mannschaft. Die letzten drei Spiele vor der Winterpause gegen die Admira (auswärts), Ried (heim) und Altach (auswärts) werden aber zeigen, wohin die Reise geht.

Für die Schiedsrichter ging es schnurstracks vom Feld. Nach einigen fragwürdigen Entscheidungen ließen sich die drei Herren Speis und Trank vorsichtshalber in die Kabine liefern.

PETER KLIMKEIT, KLAUS MOLIDOR