Bislang konnten britische Vereine Spieler aus dem EU-Ausland ohne Einschränkungen unter Vertrag nehmen. Spieler aus anderen Ländern müssen in den zwei Jahren vor dem Wechsel eine gewisse Anzahl von Länderspielen absolviert haben. Bei den Top-Nationen wie Brasilien oder Argentinien reichen 30 Prozent der Länderspiele, die ein Spieler absolviert haben muss, bei Ländern, die im FIFA-Ranking zwischen 31 und 50 klassiert sind, liegt die Quote bei 75 Prozent.

Wenn die Briten nun aus der EU austreten, gilt diese Regelung auch für EU-Länder. Betroffen wären dann 332 Spieler wie zum Beispiel Dimitri Payet von West Ham oder N'Golo Kanté vom Fuchs-Klub Leicester, die zwar bei der EM dabei sind, in der Vergangenheit aber die geforderte Quote an Länderspieleinsätzen nicht erfüllt haben. Christian Fuchs oder Marko Arnautovic hätten als Team-Stammspieler keine diesbezüglichen Sorgen.

Sonderregelung

Das Gute daran: Auf bereits erfolgte Wechsel hätte es keinen Einfluss, bevorstehende Transfers würden damit aber erheblich erschwert.

Andererseits gehen britische Juristen aber davon aus, dass die Fußball-Ligen eine Sonderregelung einführen könnten. Raymond Boyle, Professor an der Uni Glasgow geht in einm Interview mit der BBC davon aus, dass es so eine Regel geben wird. "Ich wäre überrascht, wenn diese Regelungen des Arbeitsrechts nicht überarbeitet würden. Länder wie die Schweiz machen auch einfach ihre eigenen Regeln. Mein Gefühl ist, dass die Elite des kommerziellen Sports immer die Schlagkraft haben wird, Regeln so zu beeinflussen, dass sie davon profitieren."