Die Fans von Kukesi
Die Fans von Kukesi © APA/EPA/ARMANDO BABANI

Nach Ausschreitungen ist das Europa-League-Qualifikationsspiel zwischen dem albanischen Team KF Kukësi und Legia Warschau am Donnerstagabend in Tirana will die Europäische Fußball-Union (UEFA) Ermittlungen aufnehmen. Während des Hinspiels der dritten Qualifikationsrunde am Donnerstag waren mehrfach Flaschen und andere Wurfgeschosse von den Rängen geflogen. Legia-Spieler Ondrej Duda wurde von einem Stein am Kopf getroffen, die Partie daraufhin abgebrochen.

Kukësi droht nach den Vorfällen in Tirana eine Niederlage am Grünen Tisch, möglicherweise sogar ein Ausschluss von den europäischen Vereinswettbewerben.

Legia war durch ein Tor von Nemanja Nikolic (29.) in Führung gegangen. Während der Serbe den Treffer feierte, flogen die ersten Flaschen auf den Rasen. In der zweiten Hälfte erzielte Felipe Moreira (49.) für Kukësi den Ausgleich. Allerdings konnten die Polen kurz darauf durch einen Treffer von Jakub Rzezniczak (51.) wieder in Führung gehen. Anschließend wurde Duda vom Stein getroffen. Der Slowake musste blutverschmiert vom Platz gebracht werden, erlitt Vereinsangaben zufolge jedoch keine schwereren Verletzungen.

Ondrej Duda
Ondrej Duda © APA/EPA/ARMANDO BABANI

Hintergrund des Tumults könnte ein ebenfalls abgebrochenes Spiel zwischen Serbien und Albanien im Oktober 2014 gewesen sein. Der Internationale Sportgerichtshof CAS hatte vor rund zwei Wochen entschieden, dass Serbien für den Abbruch der Partie in Belgrad verantwortlich sei und Albanien einen 3:0-Sieg zugesprochen.

Bei dieser Partie war es zu Prügeleien zwischen den Profis sowie zwischen Zuschauern und Spielern gekommen. Zuvor war eine Drohne mit angehängter Fahne einer Abbildung Groß-Albaniens durch das Stadion geflogen. Am Donnerstag hatte der Serbe Nikolic nach seinem Tor den Finger an seine Lippen gelegt. Die Geste könnte als Zeichen an albanische Kritiker verstanden werden.