Fußball-Meister Red Bull Salzburg will am Mittwoch (19.00 Uhr/live ORF eins) im Heimspiel gegen Malmö FF den Grundstein für den Einzug in eine europäische Gruppenphase legen. Auf dem Weg in die Champions League würde nach den Schweden, gegen die im Vorjahr im Play-off Endstation war, noch eine weitere Hürde warten. Im Drittrunden-Hinspiel der CL-Quali greift Salzburg auf Christoph Leitgeb zurück.

Die Salzburger wollen aus den Vorjahreserfahrungen gelernt haben. Damals hatte es nach einem zu niedrig ausgefallenen 2:1-Sieg im Heimspiel in Malmö ein 0:3 gesetzt. Neo-Trainer Peter Zeidler hat sich die Spiele noch einmal angesehen. "Ich denke, wir haben den Plan, um gegen Malmö zu bestehen", versicherte der Deutsche vor seiner Europacup-Premiere.

"Ein Anmeldeformular für Europa"

Die Faszination Europa sei es auch, die ihn und seine Mannschaft antreibe. Die dritte Quali-Runde verglich Zeidler mit einem Anmeldeprozess. "Ich kann nicht allen Ernstes von der Champions League reden, wenn es noch gar nicht darum geht. Es geht auch noch nicht um die Europa League. Es geht um ein Anmeldeformular für Europa. Das füllen wir aus mit allen Jungs und dann hoffen wir, dass es durchgeht."

Dafür muss das junge, an vielen Positionen veränderte Team schnellstmöglich seine Ordnung finden. "Es gibt immer Fehler. Sogar bei den besten Mannschaften der Welt gibt es Fehler", meinte Zeidler. Konzentrationsfehler wie beim Bundesliga-Auftakt in Mattersburg (1:2) könne man sich aber nicht leisten. Zeidler: "Sie werden auch nicht mehr passieren."

Die Hoffnungen ruhen auf Leitgeb

Die Hoffnungen ruhen auch auf Mittelfeld-Routinier Christoph Leitgeb, der sich nach überstandenen Knieproblemen fitgemeldet hat und im zentralen Mittelfeld die Fäden ziehen soll. Der 30-Jährige war schon im Vorjahr beim Out gegen Malmö dabei. "Natürlich hat man die Erinnerungen im Kopf, aber wir haben eine neue Mannschaft. Auch Malmö hat viele neue Spieler, daher wird es ein völlig neues Spiel", meinte Leitgeb.

Bei allen personellen Veränderungen - der Spielstil der beiden Teams dürfte derselbe geblieben sein. "Wir wissen, wie sie spielen, wie hart sie in den Gegner hineingehen", sagte Leitgeb. "Da müssen wir dagegenhalten. Im Hinspiel haben wir das gut gemacht, auswärts waren sie uns dann aber klar überlegen. Da ist von der ersten Minute an alles schiefgegangen."

Großen Respekt

Vor allem Markus Rosenberg stellte die Salzburger vor unlösbare Probleme. Der Stürmerstar ist dem schwedischen Meister im Gegensatz zu vielen anderen Stammkräften erhalten geblieben. "Markus Rosenberg spielt auch nicht alleine", betonte Zeidler. "Wir haben größten Respekt, werden aber weder vor ihm noch vor den anderen in Ehrfurcht erstarren."

Auch sein eigenes Team habe körperliche Stärken - etwa durch die Schnelligkeit der Youngsters David Atanga (18) oder Felipe Pires (20). "Es geht aber auch um die Robustheit, dass wir uns nicht den Schneid abkaufen lassen. Darauf sind wir vorbereitet", versicherte Zeidler, der Revanchegelüste im Profifußball für "fehl am Platz" hält. Stattdessen lobte er Malmö. "Das ist eine Mannschaft, die sehr genau weiß, wie sie spielen will - sehr diszipliniert, sehr strukturiert."

Verletztenliste ist lang

Die Schweden, die seit Anfang April im Ligabetrieb stehen, müssen aller Voraussicht nach auf Mittelfeldspieler Guillermo Molins verzichten. Dazu ist der angeschlagene Topverteidiger Rasmus Bengtsson fraglich. Bei den Salzburgern fehlen weiter die Neuzugänge Reinhold Yabo und Omer Damari sowie Valentino Lazaro und Christian Schwegler, der nach seinem Mittelfußknochenbruch wieder im Mannschaftstraining steht.

Bis Dienstagmittag waren rund 10.000 Tickets verkauft. Im Vorjahr waren schon im Heimspiel der dritten Quali-Runde gegen Karabach Agdam aus Aserbaidschan mehr als 20.000 Zuschauer nach Wals-Siezenheim gekommen. Im Play-off-Hinspiel gegen Malmö war das EM-Stadion von 2008 dann mit mehr als 29.000 Fans fast ausverkauft.