Der 18-jährigeOusman Manneh hat in seinem Leben viel durchmachen und unvorstellbares Leid ertragen müssen: er ist ein Flüchtling, kam als 17-jähriger unbegleiteter junger Mann von Gambia nach Deutschland. In Gambia herrscht Diktatur. Das westafrikanische Land leidet unter Korruption, Folter und Unterdrückung. 

Via Blumenthal zu Werder Bremen

Anfang 2014 kommt der junge Fußballer in ein Flüchtlingsheim nach Bremen. Was folgt, ist eine herzzereißende Bilderbuch-Story, die allerdings gerade erst am Anfang steht. Manneh verbringt die Zeit ohne seine Eltern mit 17 Mitflüchtlingen und beginnt beim Blumenthaler SV Fußball zu spielen. Er schießt 15 Tore in 12 Spielen, Werder Bremen wird auf ihn aufmerksam und holt ihn in die U23. Für die zweite Mannschaft der Bremer (für die auch der Österreicher Florian Grillitsch seine Senkel schnürt) erzielt Manneh vergangenes Wochenende das 2:1-Siegestor gegen Hansa Rostock

Werder-Coach Skripnik zeigt sich entzückt

Sein unglaublicher Aufstieg scheint weiterzugehen. Werder-Trainer Viktor Skripnik zieht ihn daraufhin für ein Testspiel in die erste Mannschaft von Bremen hoch. Bremen schlägt Wilhelmshaven 7:0, Manneh schießt vier Tore in 15 Minuten. Nach seinem Profi-Debüt ist der 18-jährige Gambier glücklich: "Vor dem Spiel hatte ich den Trainer gefragt, ob ich wirklich bei den Profis ran darf. Ich war sehr nervös. Aber hier will ich jetzt bleiben."

Auch Werder-Co-Trainer Torsten Frings ist begeistert von Manneh: "Er lebt für den Fußball. Mehr wollen wir gar nicht von ihm. Alles drumherum soll er vergessen." Der Welt sagte Chef Skripnik: "Wenn er sich weiter in der Dritten Liga profiliert, bin ich fest davon überzeugt, dass er bei uns (bei den Profis - Anm.) nicht nur trainieren, sondern auch spielen kann." Die unglaubliche Geschichte von Ousman Manneh - sie ist definitiv noch nicht zu Ende geschrieben.