Der Tumor-Schock Ende Jänner, die Operation, der ganze Schweiß bei der Reha und der schon im April geäußerte Traum vom Comeback: Philipp Hosiner ist am (vorläufigen) Ziel seiner Träume. Am Montag unterschrieb er in Köln einen Leihvertrag über eine Saison mit Kaufoption und kann unter Peter Stöger wieder zu dem Torjäger werden, der die Austria einst zum Meistertitel schoss. Mit SPORTNET sprach der Protagonist über die bewegenden Stunden im Leben des Philipp Hosiner.

Philipp, eine stressige Zeit für dich. Wo erreiche ich dich gerade?

PHILIPP HOSINER: Ich bin noch in Eisenstadt, muss da zusammenpacken und um fünf Uhr geht dann der Flug nach Düsseldorf. Am Mittwoch um zehn Uhr ist dann Trainingsstart. 

Es sind aufregende Tage für dich. Wie ist deine Gefühlslage, jetzt wo alles unter Dach und Fach ist?

HOSINER: Es ist ein leiwander Stress. Wenn es nach mir ginge, wäre alles noch schneller passiert. Aber so ist das Fußballgeschäft, man kann es sich ja nicht aussuchen, muss ewig warten, ehe es Schlag auf Schlag geht.

Erst der Medizincheck brachte tatsächlich Gewissheit über deinen Wechsel. Warst du nervös? Wenn man bedenkt, was im Jänner passiert ist ...

HOSINER: Ich war nicht nervös, aber ich hatte ein mulmiges Gefühl. Genau dort, an dieser Klinik, wurde vor ein paar Monaten der Tumor festgestellt. Damit hatte ich nicht gerechnet. Jetzt wusste ich: Okay, er wurde operativ entfernt und ich bin gesund, trotzdem war es ein komisches Gefühl, durch die ganzen Tests zu müssen. Ich hatte wegen meiner Vorgeschichte auch viel umfangreichere Tests als normale Spieler. Ich musste zu verschiedenen Ärzten und wir sind drei Mal quer durch Köln gefahren und musste ein MRT des Bauchraums machen und wieder warten. Bis da der letzte Arzt sein Okay gegeben hat, dauert es. Es ist alles gut ausgegangen, aber die Warterei ist natürlich nervenaufreibend.

Kannst du den Kontakt zu Köln in den letzten Monaten beschreiben. Welchen Anteil hat Peter Stöger an deinem Weg zurück?

HOSINER: Er hat einen sehr großen Anteil. Es war schon ein sehr emotionaler Moment, als das festgestellt wurde. Noch vor der Operation und auch danach hat sich Köln immer nach mir erkundigt. Peter Stöger und Manfred Schmid hielt ich persönlich während der Reha auf dem Laufenden. Manfred war auch in Rennes, um das Training zu beobachten und mein Verhalten im Zweikampf zu checken. Er hat gesehen, dass ich topfit bin, aber da wurde eben nichts dem Zufall überlassen.

Mit Peter Stöger und Manfred Schmid trifft das Meistermacher-Duo auf den Goalgetter zu Austria-Zeiten. Sieht nach einer Erfolgskombination aus?

HOSINER: Ich kenne das Trainerteam schon von der Austria. Ich muss ihnen dankbar sein, dass sie trotz der schwierigen Zeit noch an mich glauben. Ich bin noch immer der gleiche Spieler, habe die gleichen Stärken und werde in der Vorbereitung wieder zu diesen Stärken finden. Ich denke, dafür gibt es kein besseres Trainerteam.

+++ Lesen Sie auf SPORTNET, warum Hosiner den Wechsel zum 1. FC Köln nie aus den Augen verlor, warum er der Meinung ist, dass alles im Leben einen Sinn ergibt, auf was er sich in Köln am meisten freut und warum die Vienna die deutsche Bundesliga erobert. +++