Es sind die letzten Wochen des Schaffens von Josep "Pep" Guardiola bei den Bayern. Angetreten war er vor zwei Jahren, um die Münchner zur Nummer eins Europas zu machen. Oder besser, gleich zur Nummer eins der Welt. Auf die deutsche Nummer eins ist das Team ohnehin abonniert, Titel Nummer vier in Serie (das hat noch niemand geschafft, aber das interessiert bei den Bayern keinen mehr) ist praktisch fix.

Was zählt, ist die Champions League – und da hat Guardiola bisher ein Halbfinal-Aus gegen Real Madrid im Vorjahr und eine Halbfinal-Niederlage vor zwei Jahren gegen Barcelona auf der Haben-Seite stehen. Und heute (20.45 Uhr, live im Ticker der Kleinen Zeitung und auf ORF, ZDF, SF2 und Sky) geht es darum, das dritte Halbfinal-Aus in Serie zu verhindern. Die Ausgangsposition: Bayern geht mit einem 0:1-Rückstand aus Madrid ins Spiel gegen Atletico. Ein 0:1, für das Guardiola heftige Kritik einstecken musste, weil er Thomas Müller auf der Bank gelassen hatte. Kritik, die wiederum ihn in Rage brachte und zu einem seiner seltenen Emotionsausbrüche führte: "Jeder killt mich! Aber ich bin noch nicht tot! Ich habe noch eine Patrone!"

Alaba ist zuversichtlich

Diese Patrone ist das Rückspiel. Hier müssen die Bayern und Guardiola zeigen, dass sie in der Lage sind, die Vorgabe zu erfüllen. Die nach dem Titel in der Champions League. Schießt Bayern daneben und scheidet aus, dann, das weiß auch Guardiola: "Dann könnt ihr mich killen!"
Die Zuversicht ist jedenfalls da. Auch bei David Alaba. "Wir haben sicher nicht die beste Ausgangsposition, aber wir spielen zu Hause. Unser Ziel ist es, unsere Stärken in unserem Stadion auszuspielen und weiterzukommen", sagte der ÖFB-Teamspieler.

Da hat Atletico etwas dagegen. Und das Team von Diego Simeone weiß, wie man einen knappen Vorsprung über die Zeit bringt – frag’ nach bei Barcelona. Leicht wird die Aufgabe also nicht. Nur von einem kann man wohl ausgehen: Diesmal wird Pep Guardiola Müller spielen lassen. Vielleicht ist er die letzte Patrone, die sein Wirken in München vollendet.