Nach dem verpatzten Ligastart muss Fußball-Meister Red Bull Salzburg morgen, Mittwoch (20.30 Uhr/live ORF eins) zumindest seine internationale Pflicht erfüllen. Die Salzburger verteidigen im Drittrunden-Rückspiel der Champions-League-Qualifikation in Malmö eine 2:0-Führung aus dem Hinspiel. Trainer Peter Zeidler warnte vor dem Abflug Dienstagmittag dennoch vor einer "großen, schwierigen Aufgabe".

Im Vorjahr waren die Bullen trotz eines 2:1-Heimsieges im Play-off um den Einzug in die Königsklasse am schwedischen Meister gescheitert. Im Rückspiel in Malmö setzte es nach zwei frühen Toren ein 0:3. Das soll ein Jahr später und eine Runde früher verhindert werden. "Wir wollen uns unbedingt für die nächste Runde qualifizieren", betonte Zeidler. Und damit den Ligaauftakt vergessen machen.

Soriano noch nicht fit

Allerdings fehlt den Salzburgern nach wie vor der Kapitän: Wie schon im Hinspiel ist Torjäger Jonatan Soriano auch in Schweden nicht dabei. Die Wadenverletzung ist nach wie vor akut. Der 29-jährige Spanier, Torschützenkönig der beiden vergangenen Bundesliga-Saisonen, stieg heute  auch nicht mit in das Flugzeug nach Schweden.

In Abwesenheit des Kapitäns ist Mittelfeld-Routinier Christoph Leitgeb einmal mehr als Führungsspieler gefragt. "Die Ausgangsbasis ist sehr gut", sagte der ÖFB-Teamspieler. "Aber es erwarten uns in Schweden noch anstrengende 90 Minuten. Wir haben ja vor rund einem Jahr gesehen, wie schwierig es ist, dort zu bestehen. Deshalb wollen wir es diesmal besser machen."

Nur drei aus dem Vorjahr sind dabei

Neben Leitgeb standen aus dem aktuellen Aufgebot nur sein Nebenmann Naby Keita und Abwehrchef Martin Hinteregger schon im Vorjahr beim 0:3 in Malmö auf dem Platz. Für Außenverteidiger Christian Schwegler kommt die Reise nach seinem Mittelfußknochenbruch noch zu früh, ÖFB-Youngster Valentino Lazaro laboriert an einer Oberschenkelverletzung.

Auch Malmö hat Sorgen

Allerdings ist auch Malmö nicht frei von Sorgen. Nach einem 2:2 am Wochenende bei Schlusslicht Atvidabergs fehlen dem Meister als Sechstem kurz nach Halbzeit in der schwedischen Liga bereits sieben Punkte auf Spitzenreiter IFK Göteborg. Der dritte Titel in Serie scheint in immer weitere Ferne zu rücken. "Die internationalen Spiele kosten viel Energie", begründete Malmö-Trainer Aage Hareide. "Aber sie bringen uns auch etwas in der Entwicklung."

Das gilt auch für die junge Mannschaft der Salzburger, die ihr bisher bestes Saisonspiel ausgerechnet zu Hause gegen Malmö gezeigt hat. Schon dabei fehlte Goalgetter Jonatan Soriano wegen seiner Wadenverletzung.

Die Salzburger reisten mit einem 20-Mann-Kader nach Schweden. Ein kleines Fragezeichen ist die Torhüter-Position. Neuzugang Cican Stankovic wurde wegen eines Blutergusses im Oberschenkel im Ligaschlager gegen Rapid von Alexander Walke vertreten, dürfte aber beginnen können. "Es wird eine große Bewährungsprobe in dem voll besetzten Stadion", meinte Zeidler. Nur den Vorsprung zu verteidigen, kommt ihm aber nicht in den Sinn. "Wir werden nicht den Mannschaftsbus hinten hinstellen."

Mit einem Aufstieg der Bullen könnte Österreich in K.o.-Duellen mit schwedischen Europacup-Vertretern auf 4:4 stellen. Für den Einzug in die Champions-League-Gruppenphase - den ersten im achten Anlauf seit dem Red-Bull-Einstieg 2005 - wäre danach noch eine weitere Runde zu überstehen. Der Verlierer des Duells mit Malmö steigt ins Play-off um die Europa League um.

Malmö tritt praktisch in Bestbesetzung an. Bis Dienstag waren mehr als 18.000 Tickets verkauft. Das 20.500 Zuschauer fassende Swedbank-Stadion dürfte also trotz der mäßigen Ausgangsposition für die Gastgeber voll sein. "Alles ist möglich", versicherte der vom deutschen Bundesligisten FC Augsburg ausgeliehene, zuletzt treffsichere Malmö-Stürmer Nikola Djurdjic. "Wenn wir das erste Tor machen, wird es lustig." Salzburg ist gewarnt.