Heute wird es ab 14 Uhr ernst in Paris. Da treffen sich die europäischen Fußball-Klubs und diskutieren die Zukunft des Fußballs. Allen voran: Bayern-München-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, das Sprachrohr der Vereinigung der europäischen Topclubs, European Club Association (ECA). Die will die Führungskrise bei FIFA und UEFA nützen, um sich neu und besser zu positionieren.

Die Drohung an die Verbände ist klar: "Ich schließe es nicht aus, dass man in Zukunft eine europäische Liga gründet, in der die großen Teams aus Italien, Deutschland, England, Spanien und Frankreich spielen", sagte Rummenigge erst kürzlich. Solche Gedanken sind derzeit noch vor allem verbale Muskelspiele, um die Bedeutung der finanzstarken Vereine in Abgrenzung der Dachverbände UEFA und FIFA klarzumachen, die die Champions League organisieren oder die Stars für die WM brauchen.

Auch vier österreichische Klubs dabei

Bei der Sitzung der 220 Vereine aus 53 Ländern - darunter die vier österreichischen Clubs Rapid Wien, Red Bull Salzburg, Austria Wien und Sturm Graz - im Hotel InterContinental Paris Le Grand geht es auch um Themen wie Ergebnisse aus den ECA-Arbeitsgruppen oder den UNESCO-Bericht zu Rassismus. Die Rednerliste verdeutlicht aber die Bedeutung der Top-Clubs.

Die FIFA schickt den in der Krisenzeit in der Hierarchie aufgerückten Chefjuristen Marco Villiger, die UEFA gar ihren Generalsekretär Gianni Infantino. Der Italo-Schweizer unterbricht dafür auch seinen reiseintensiven Wahlkampf um das FIFA-Präsidentenamt und fliegt gut zwei Wochen vor dem FIFA-Wahlkongress am 26. Februar direkt aus Ruanda in Frankreich ein.

Im Vorjahr hatte Rummenigge mit der ECA der UEFA noch unter der Führung von Michel Platini nicht nur eine deutlich lukrativere Staffelung der Start- und Preisgelder für Champions und Europa League abgerungen, sondern auch zwei Plätze in deren Exekutivkomitee ausgehandelt. Seitdem nimmt der 60-Jährige auch an den Sitzungen des Führungsgremiums des kontinentalen Dachverbandes teil.