Der vorläufig gesperrte FIFA-Präsident Joseph
Blatter plädiert weiter auf nicht schuldig und bemängelt das Vorgehen der Ethikhüter des Fußball-Weltverbands. "Präsident Blatter ist enttäuscht, dass die Ethikkommission nicht dem Ethik- und Disziplinarcode gefolgt ist, die beide die Möglichkeit schaffen, angehört zu werden", teilte der Schweizer am Donnerstag über seine Anwälte mit.

Blatter war von der rechtsprechenden Kammer genauso wie UEFA-Präsident Michel Platini für 90 Tage gesperrt worden. "Die Entscheidung der Ethikkommission basiert auf einem Missverständnis der Aktionen der Schweizer Bundesanwaltschaft", hieß es in der Stellungnahme der Rechtsvertreter Lorenz Erni, Erni Brun Forrer und Richard Cullen weiter. Die Schweizer Behörde hatte vor zwei Wochen ein Strafverfahren gegen Blatter eröffnet.

"Die Ermittler sind vom Gesetz verpflichtet, den Fall  einzustellen, wenn ihre Untersuchung, die gerade  einmal zwei Wochen alt ist, keinen hinreichenden Beweis erbringt", schrieben die Anwälte. "Präsident Blatter erwartet die Möglichkeit, Beweise zu präsentieren, dass er nicht an irgendeinem kriminellen Fehlverhalten beteiligt war."

Blatter wird binnen zwei Tagen wohl keinen Einspruch einlegen. "Nein, es hat gar keinen Sinn das zu strecken", sagte Blatters Berater Klaus Stöhlker. "Er  wurde jetzt fußballerisch gesagt an die Seitenlinie gestellt und er wird in 90 Tagen wieder da sein, denn er muss den großen FIFA-Kongress vorbereiten. Es spricht nichts dagegen, die Sperre kann 45 Tage verlängert werden, aber das ändert nichts." Am 26. Februar soll beim Wahlkongress in Zürich der
Nachfolger Blatters gewählt werden.