Die Amtszeit von Niko Kovac als Teamchef der kroatischen Fußball-Nationalmannschaft ist zu Ende. Der nationale Verband trennte sich am Mittwoch vom Ex-Salzburg-Co-Trainer und dessen Betreuerstab. Die Kroaten fielen am Sonntag mit einer 0:2-Niederlage in Norwegen in der EM-Qualifikations-Gruppe H auf Rang drei zurück und müssen daher um die EM-Teilnahme bangen.

Es war der zweite Rückschlag in Folge nach dem 0:0 in Aserbaidschan am 3. September, drei Partien lang gab es keinen vollen Erfolg mehr. Die Entscheidung für die Entlassung von Kovac sei einstimmig gefallen, betonte Verbands-Präsident Davor Suker. Wer die Kroaten zurück auf die Erfolgsstraße bringen soll, ist noch offen. "Wir werden mit potenziellen Nachfolgern in den nächsten etwa zehn Tagen Gespräche führen", kündigte Suker an.

Bis zur Verbandssitzung am 21. September soll der Kovac-Nachfolger gefunden sein. Mögliche Namen wollte der ehemalige Stürmer nicht kommentieren, laut kroatischen Medien soll der 61-jährige Lokomotiva-Zagreb-Trainer Ante Cacic die besten Chancen haben.

Rekord von Rooney

Wayne Rooney hat seiner Karriere am Dienstagabend einen weiteren Meilenstein hinzugefügt. Der Kapitän des englischen Fußball-Nationalteams erzielte beim 2:0-EM-Quali-Heimsieg gegen die Schweiz sein 50. Länderspiel-Tor und ließ den bisherigen Rekordtorjäger Sir Bobby Charlton hinter sich. "Ich bin extrem stolz heute Abend", sagte Rooney, der erstmals 2003 im "Three Lions"-Shirt getroffen hatte.

In der 84. Minute verwandelte Rooney im Londoner Wembley-Stadion einen Elfmeter, nachdem zuvor Granit Xhaka Raheem Sterling gefoult hatte. Damit übertraf er die 49-Tore-Marke, die Charlton im Mai 1970 aufgestellt hatte. "Das ist natürlich ein großartiges Gefühl", beschrieb der ManUnited-Stürmer den bewegenden Moment sichtlich gerührt in einem Fernsehinterview. "Es ist eine riesige Ehre und etwas, auf das ich extrem stolz bin. Ich bin glücklich, dass das jetzt erledigt ist, denn jetzt werde ich keine Fragen mehr dazu gestellt bekommen."

Großer Stellenwert

Auf die Frage, welchen Stellenwert er dem Rekord angesichts anderer Errungenschaften in seiner Karriere beimessen würde, in der er unter anderem fünf Premier-League-Titel und die Champions League gewonnen hat, meinte der 29-Jährige: "Vielleicht ist es die größte Leistung überhaupt, der Allzeit-Rekordtorschütze seines Landes zu sein, bevor man 30 ist. Das ist etwas, von dem ich nicht einmal träumen durfte."

Spezielle Dankesworte ließ Rooney England-Teamchef Roy Hodgson angedeihen, der die Mannschaft in der Qualifikation zu acht Siegen in ebenso vielen Spielen führte. "Seitdem Roy da ist, habe ich eine Menge Tore erzielt. Ich bin ihm dankbar, dass er mich mit der Freiheit spielen lässt, die ich brauche." Laut Hodgson wird Rooney, der vor dem nächsten Quali-Heimspiel am 9. Oktober gegen Estland von Charlton geehrt werden soll, die Bestmarke noch weiter in die Höhe schrauben. "Er kann mindestens noch 30 Spiele für England machen, und wenn er diese Trefferquote beibehält, wird er vielleicht noch zehn oder 15 Tore schießen", meinte der 68-Jährige.

Erster Länderspiel-Tor von Beric

Für die Schweiz, die in London nüchtern betrachtet chancenlos war, heißt es damit weiter warten auf die EURO-Qualifikation. Den positiven Ausblick in der Gruppe E beeinträchtigte das Resultat allerdings nicht. Nach Sloweniens 1:0 gegen Estland - Held des Abends war Ex-Rapidler Robert Beric mit seinem ersten Länderspiel-Tor - genügen den Eidgenossen im Oktober gegen San Marino und die Esten vier Punkte, um das Ticket nach Frankreich endgültig klarzumachen.

Ein Tor des Fabrikarbeiters

Ein fast herzzerreißendes Finish erlebte San Marino im Auswärtsmatch gegen Litauen in Vilnius. Der Fabriksarbeiter Matteo Vitaioli traf in der 55. Minute aus einem Freistoß zum zwischenzeitlichen 1:1, womit er den ersten Treffer seit fast genau zwei Jahren und ersten Auswärtstreffer in einem Bewerbsspiel in 14 Jahren erzielte. Die Mini-Republik mit knapp über 30.000 Einwohnern war nur Sekunden von ihrem erst zweiten Auswärtspunkt entfernt, als Lukas Spalvis in der 92. Minute doch noch Litauen auf die Siegerstraße brachte.