Derzeit hält eine Flüchtlingswelle Europa in Atem. Tausende Menschen flüchten vor dem syrischen Bürgerkrieg und der Terrorgruppe "Islamischer Staat". Deutschland und Österreich sind bei den Asylsuchenden dabei besonders begehrte Ziele, dementsprechend viele von ihnen drängen dieser Tage aus dem Osten über die Grenzen.

Während sich große Teile der Bevölkerung solidarisch und hilfsbereit zeigen, peitscht den verzweifelten Menschen auch Intoleranz entgegen. Gegen den Fremdenhass macht sich nun aber eine Vielzahl prominenter Personen stark, darunter viele aus der Welt des Sports.

Schalkes Aktion "Steh auf"

So drehte nun Schalke 04 ein bewegendes Video mit dem ehemaligen Profi-Kicker Gerald Asamoah. "Wir müssen aufstehen, weil sonst erreichen wir nichts", macht der nunmehrige Jugend-Trainer der Gelsenkirchner klar. In den Social Media fand der Aufruf sofort großen Anklang. Wie ernst die Sache und wie wichtig das Engagement von Asamoah ist, zeigt sich nicht zuletzt durch die Reaktion des rivalisierenden Klubs Borussia Dortmund.

"In den Farben getrennt, in der Sache vereint", kommentierte der BVB das Video von Erzrivalen Schalke 04 und teilten es auf Facebook und Twitter. Eine starke Aktion, die zeigen soll, dass auch bei Fußball-Klubs die sozialen Werte hochgehalten werden sollten.

HSV und St. Pauli gegen Rechtsextremismus

Eine ähnliche Rivalität wie zwischen Schalke und Dortmund besteht auch zwischen den beiden Hamburger Klubs HSV und St. Pauli. Die Hamburger Vereine vergessen für die gemeinsame Sache ihre Differenzen und machen sich gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit stark. Wie die Hamburger Morgenpost berichtete, versammelten sich vergangene Nacht um 22:30 Uhr vor der Hamburger Kunsthalle rund 60 Fans der beiden Klubs und skandierten gemeinsam "Nazis raus". Unterlegt wurde de Demonstration mit Pyrotechnik, verbreitet per Video auf der Facebook-Seite namens "FC St. Pauli Fans gegen Rechts".

Flüchtlingshilfe von Austria, FAC und dem DFB-Team

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft setzte ebenfalls ein Zeichen der Solidarität für die Flüchtlinge. Der amtierende Weltmeister verbreitete ebenfalls via Social Media ein Video, in dem Superstars wie United-Kicker Bastian Schweinsteiger und Jerome Boateng "für Hilfsbereitsschaft" und "Respekt" Stellung beziehen und sich klar "gegen Gewalt und Fremdenhass" aussprechen.

Austria Wien veranstaltet ein Training für Flüchtlinge. Ein "deutliches Signal" angesichts der aktuellen Flüchtlingssituation wollen die Veilchen setzen. Wie die Favoritner am Mittwoch mitteilten, werde es ab sofort jeden Freitag um 15.00 Uhr ein organisiertes Training für Flüchtlinge in der Austria Akademie mit Trainern der Austria geben.

"Das beweist, dass wir über unseren sportlichen Tellerrand hinausblicken und mehr sind als nur ein Fußball-Klub", sagte Austria-AG-Vorstand Markus Kraetschmer. Am (heutigen) Mittwoch absolvierten die Veilchen ab 18.30 Uhr zudem ein Benefizspiel beim Zweitligisten FAC. Der Reinerlös kommt der Betreuung minderjähriger Flüchtlinge zugute, am Ende kamen beachtliche 7.000 € zusammen.

Die Violetten mussten im Test aber eine herbe Niederlage gegen den Letzten der Sky Go Erste Liga einstecken. Zwar wurden einige Schlüsselspieler nicht eingesetzt oder erst eingewechselt, der deutliche 3:0-Erfolg ist aber wohl dennoch Balsam auf der geschundenen Seele des FAC. Die Tore der Floridsdorfer erzielten Alexander Frank (13., 15.) und Marko Brekalo (81.).