"Das haben wir nicht gemacht, um die Spieler zu schützen, sondern damit sich jeder genau Gedanken macht, was passiert ist und was er zukünftig zu gewissen Dingen sagt", erklärte Werder-Manager Thomas Eichin.

Es gehe darum, sich zu fokussieren und sich nicht einzeln gut darzustellen. Schon am Sonntag nach dem Spiel beim ehemaligen Schlusslicht durften die Bremer keine Interviews geben. Eichin hatte dazu gesagt: "Die sollen jetzt mal in den Bus, ich will nicht sagen zum Schämen..." Nur Tormann Raphael Wolf hatte unmittelbar nach dem Spiel ein TV-Interview gegeben, bevor Trainer Viktor Skripnik und Eichin die Spieler zum Schweigen verdonnerten.

Eichin und Skripnik waren über das Auftreten in Stuttgart sehr verärgert. "Scheinbar nimmt nicht jeder die Situation richtig an. Darüber sind wir sehr erbost", berichtete Eichin. "Bei zwei Punkten Rückstand auf Europa muss jeder Spieler brennen - und ich muss nicht hinter jedem herlaufen und fragen, was ist mit dir, hast du Bauchschmerzen oder hast du Lust oder was." ÖFB-Teamspieler Zlatko Junuzovic spielte bei den Bremern durch, Sebastian Prödl war aufgrund einer Gelbsperre nicht dabei.

Beim Neo-Vorletzten leistete Martin Harnik den Assist zum 2:1 von Daniel Ginczek (70.) und wurde in der 84. Minute mit Gelb-Rot ausgeschlossen. Zuvor hätte der ÖFB-Offensivspieler eigentlich selbst treffen müssen. "Wir haben viele Torchancen nicht genutzt, vor allem ich. Das ist für mich unerklärlich. Normalerweise mache ich solche Chancen rein", sagte Harnik, der zwei klare Torchancen innerhalb von 52 Sekunden (61./62.) ausgelassen hatte. Florian Klein war über die volle Distanz im Einsatz.

Der Neunte Bremen hat trotz der Niederlage weiter nur vier Punkte Rückstand auf den Sechsten Augsburg und damit die fixen Europacupränge. Stuttgart fehlt ein Zähler auf den Relegationsrang. Drei Punkte beträgt der Abstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz. "Jetzt warten noch sechs Endspiele auf uns", weiß Stuttgart-Coach Huub Stevens.