Der Weltfußballer ließ sich beim 2:1-Auswärtssieg von Real Madrid gegen Cordoba zu einer Tätlichkeit hinreißen und wurde dafür vom Platz gestellt. Sein Dauerrivale Lionel Messi hingegen glänzte beim 6:0 des FC Barcelona bei Elche als Doppel-Torschütze.

Bei Ronaldo hingegen regierte der Frust - er trat einem Gegner in die Beine, fuhr einem zweiten mit dem Arm ins Gesicht uns sah dafür die Rote Karte. Der Champions-League-Sieger hatte zu diesem Zeitpunkt beim Aufsteiger nur ein 1:1 erreicht und stand vor einem Punktverlust, ehe Gareth Bale den Madrilenen mit einem verwandelten Handelfmeter (88.) doch noch den Sieg sicherte.

Die Zuschauer im Estadio Arcangel reagierten erbost auf die Attacken des Portugiesen. Aber noch mehr empörte sie, was nach dem Feldverweis geschah: Ronaldo zeigte beim Verlassen des Rasens mit der Hand auf das Wappen auf seinem Trikot, das der Weltverband FIFA Real Madrid für den Gewinn der Club-Weltmeisterschaft verliehen hatte. "Das war ein Anfall von Starallüren in Extremform", hielt die Zeitung "El Pais" dem Torjäger vor. Das Konkurrenzblatt "El Mundo" sprach von einer "Geste der Arroganz".

"CR7" könnte aber Glück im Unglück haben. Schiedsrichter Alejandro Hernandez hielt im Spielbericht nur den Fußtritt Ronaldos gegen den Brasilianer Edimar fest, ließ den Schlag ins Gesicht von Jose Angel Crespo aber unerwähnt. Dies könnte die Dauer der Sperre des Portugiesen verringern. Allerdings dürfte die Attacke als Tätlichkeit gewertet werden, denn der Ball war nach einer Flanke von Weltmeister Toni Kroos längst ins Aus geflogen.

Ronaldo entschuldigte sich nach dem Spiel für seinen Ausraster. "Das war eine unüberlegte Aktion von mir", schrieb er auf Twitter. Sie war allerdings nicht seine erste Attacke dieser Art. Der Superstar wurde seit seinem Wechsel zu Real fünfmal vom Platz gestellt, fast immer wegen Tätlichkeiten.

Wahrscheinlich war der Weltfußballer frustriert darüber, dass ihm selbst in der Partie am Samstag nichts gelang und Real die wohl schwächste Vorstellung der Saison bot. Nach ihren glanzvollen Darbietungen der Hinrunde waren die Madrilenen nicht wiederzuerkennen.

Dagegen bewies der Verfolger FC Barcelona mit dem Kantersieg bei Elche ansteigende Form. Messi und Neymar steuerten jeweils einen Doppelpack zum Torfestival bei. Dabei hatte Trainer Luis Enrique mehrere Stammspieler für das Viertelfinal-Rückspiel im Cup am Mittwoch bei Meister Atletico Madrid (Hinspiel 1:0) geschont. Die Rot-Weißen gewannen - dank einer Glanzpartie ihres französischen Angreifers Antoine Griezmann - gegen Rayo Vallecano 3:1 und bleiben Liga-Dritter.

Morientes feierte Comeback in Amateurliga

Viereinhalb Jahre nach dem Ende seiner Profi-Karriere hat der frühere spanische Fußball-Teamspieler Fernando Morientes bei einem Amateurclub sein Comeback gefeiert. Mit 38 Jahren bestritt der ehemalige Torjäger von Real Madrid am Sonntag für den DAV Santa Ana erstmals wieder ein offizielles Spiel. Der Club in der spanischen Hauptstadt ist Spitzenreiter in einer sechsten Liga.

Morientes spielte am Sonntag bis zur Halbzeitpause mit seiner alten Rückennummer neun, ließ sein altes Können aufblitzen, konnte aber kein Tor erzielen. Zur Schonung seiner lädierten Fußgelenke wird der Stürmer nur in Heimspielen eingesetzt. Morientes hatte mit Real 1998, 2000 und 2002 dreimal die Champions League gewonnen. 2001 und 2003 wurde er spanischer Meister.