9:0 gegen Malta. Das ist weder eine Expertenprognose für das heutige Testspiel zwischen dem ÖFB-Nationalteam und den Maltesern (ab 20.30 Uhr live auf ORF eins) noch ein Wunschgedanke von David Alaba & Co. Vielmehr ist es das Ergebnis vom 30. April 1977, als Österreich in der Qualifikation für die WM 1978 Malta empfing – es ist heute noch der höchste Sieg, den Österreich in seiner Geschichte je feiern konnte.

Wenn Hans Krankl an diesem Tag nicht in Torlaune gewesen wäre, dann hätte Österreich mit 3:0 gewonnen. Das reicht zwar immer noch für einen Sieg – aber dem Goleador hätte es nicht gereicht. Gleich sechs Mal traf er und hatte damit wesentlichen Anteil daran, dass dieses Qualifikationsspiel heute in den heimischen Geschichtsbüchern steht. Ein entfesselter Krankl erzielte nach neun Minuten das 1:0 und ließ in den nächsten zehn Minuten weitere drei folgen. Die 20.000 Fans, die das erste Spiel der österreichischen Nationalmannschaft auf Salzburger Boden im Lehener Stadion besuchten, waren begeistert. Gerüchten zufolge wurde an diesem Tag der beliebte Fangesang „Immer wieder Österreich“ uraufgeführt.

Krankl: "Wie man es sich erträumt"

„Dieses Match war für mich wunderschön“, sagte Krankl über dieses Spiel. Alles sei so gelaufen, „wie man es sich erträumt“. Der österreichischen Ikone sind die Malteser gelegen, denn auch im Qualifikationsauswärtsspiel hatte Krankl getroffen. Es war aber deutlich knapper, nur ein 1:0.

Damals trugen die Malteser ihre Heimspiele noch im Empire Stadium von Gzira aus. „Das war ein beinharter Betonplatz, auf dem gewalzter Sand gelegen ist. Da war es für jede Mannschaft schwierig“, sagte Krankl, der damals beim Team-Debüt von Walter Schachner den maltesischen Goalie Mizzi („Der war ein bisschen dicklich, zumindest nicht ganz austrainiert“) mit einem Schuss von der Strafraumgrenze überwand.

Ob heute der nächste Kantersieg folgt, wird man sehen. Malta will das 0:6 gegen Tschechien vom letzten Freitag verdauen. „Mit den Maltesern von damals ist die jetzige Mannschaft nicht zu vergleichen, die haben Fortschritte gemacht. Aber eine große Fußballnation werden sie nie“, sagte Krankl.