"Ich bin bei Stoke City. Ich habe dort meine Saison gespielt, bin jetzt drei Jahre dort gewesen. Die Mannschaft, der Trainer, der Club hat mich wieder zum Leben erweckt", erklärte Arnautovic am Freitag im ÖFB-Teamcamp in der Schweiz. "Ich habe noch ein Jahr Vertrag. Ich weiß noch gar nichts. Ich habe die EURO, da konzentriere ich mich voll darauf. Den Rest macht mein Bruder, der wird das alles managen."

Arnautovic war im Sommer 2013 nach einer unglücklichen Zeit bei Werder Bremen zu Stoke gewechselt. Dort hat der Wiener in der vergangenen Saison elf Ligatore erzielt - und damit Begehrlichkeiten geweckt. Laut Medienberichten könnte er die "Potters" für die festgeschriebene Ablöse von 12,5 Millionen Pfund (16,45 Mio. Euro) verlassen.

"Natürlich hört man immer wieder etwas von Anfragen. Es ist auch schön, so etwas zu hören. Aber jetzt gerade interessiert es mich nicht", betonte Arnautovic. "Mich interessiert das Nationalteam, die EURO. Und natürlich, wenn man in den Medien etwas hört und liest, dann schaut das gut aus, aber davon gibt es noch nichts." Er ist ein gebranntes Kind. 2009 etwa scheiterte sein Transfer zu Chelsea in letzter Sekunde an einer Verletzung. Stattdessen holte ihn Jose Mourinho zu Inter Mailand.

Sein Ex-Trainer heuerte am Freitag bei Manchester United an. "Das Verhältnis zwischen mir und Mourinho ist noch immer sehr gut", meinte Arnautovic. "Er weiß, dass ich sagen würde, dass er der beste Trainer der Welt ist." Neue Gerüchte will er dadurch aber nicht entstehen lassen. "Er hat bei Manchester United unterschrieben - ihm viel Glück. Ich bin hier, ich bin bei Stoke City."

Auf Nachfrage musste der Offensivstar auch seine Trainer-Rangliste näher erläutern. "Ich habe eine Erfahrung mitgemacht und er ist für mich die Nummer eins", sagte Arnautovic über Mourinho. "Marcel Koller und auch Mark Hughes (sein Clubtrainer bei Stoke), die sind bei mir auch ganz oben, weil sie mir weitergeholfen haben in meiner Karriere." Jeder Trainer habe seine eigenen Qualitäten. ÖFB-Teamchef Koller sei "auf jeden Fall ein überragender Trainer".

Zehn Tore hat Arnautovic in bisher 50 Länderspielen erzielt. Beim 14:0-Sieg im Trainingsspiel gegen den Schweizer Sechstligisten US Schluein Ilanz ging er leer aus. Geärgert habe ihn das nicht. "Ich hatte auch eine Woche frei. Natürlich verliert man da ein bisschen von der Leistung her", meinte Arnautovic. "Ich hebe mir die Tore auf, weil wir haben noch einige Spiele. Ich kann noch genügend Tore machen."

Bei der EM in Frankreich etwa. Langsam kommt das große Kribbeln. "Wir spüren es jetzt schon. Wenn das erste Spiel gegen Ungarn beginnt, wissen wir, dass wir angekommen sind. Dann müssen wir so richtig performen, weil dann zählt's." Ob das Turnier für ihn die Tür zu einem noch größeren Club öffnen könnte? "Ich werde mir den Arsch aufreißen und 100 Prozent geben bei der EURO und mehr nicht."

Die leichten Kniebeschwerden, die ihn die ganze Saison über begleitet hätten, seien überwunden. "Mein Knie, meine Beine, mein Körper, das ist alles perfekt", sagte Arnautovic. Im April hatte er nach einem harten Foul pausieren müssen. "Die Leute haben schon geglaubt, dass mein ganzes Knie kaputt ist." Im Endeffekt sei es aber nur eine Kapselreizung gewesen. Arnautovic: "Ich bin eine Maschine."