Schon zehn Punkte hinter St. Pölten liegt Wacker Innsbruck. Die Tiroler kamen in Grödig beim FC Liefering zu einem äußerst schmeichelhaften 1:0-Erfolg und sicherten damit Rang drei um fünf Punkte vor den "Jungbullen" ab. Wiener Neustadt durfte sich im vierten Spiel unter Coach Rene Wagner über den ersten Punktgewinn freuen, trennte sich vor eigenem Publikum von dem vorerst lizenzlosen SK Austria Klagenfurt torlos.

Zu Ende ging die Heimmisere des FAC. Das Schlusslicht feierte nach 17 sieglosen Heimspielen gegen Austria Salzburg einen 2:1-Erfolg. Der Abstieg wurde zumindest aus sportlicher Sicht trotzdem besiegelt.

St. Pölten und Kapfenberg sorgten schon vor der Pause für eine unterhaltsame Partie, Tore fielen aber erst nach dem Seitenwechsel. Die Niederösterreicher waren da lange Zeit überlegen und gingen durch Segovia verdient in Führung (59.). Der Topstürmer der Hausherren vollendete aus sechs Metern nach Hartl-Hereingabe. Da Cheikhou Dieng bei einer Großchance an Christoph Nicht scheiterte (75.), blieb es spannend. Und die Obersteirer gaben auch nicht auf.

David Stec brachte Joao Victor im Strafraum zu Fall, und Marco Perchtold verwertete den Elfmeter zum 1:1 (81.). St. Pölten schlug aber postwendend zurück. Segovia wurde bei einem Dieng-Freistoß vergessen und köpfelte aus spitzem Winkel sehenswert ins lange Eck ein (85.). Der Topstürmer der Gastgeber hält nun bereits bei 16 Saisontoren. In der letzten Aktion roch es noch nach dem 2:2, Stefan Meusburgers Kopfball konnte Christoph Riegler aber in höchster Not parieren (93.). Damit hat im vierten direkten Duell erstmals das Heimteam gewonnen.

Für die Linzer gingen danach gleich mehrere Erfolgsserien zu Ende. Für sie war es die erste Niederlage nach elf Partien mit neun Siegen und zwei Remis. Verwehrt blieb dem Ligazweiten zudem der zehnte Heimsieg in Folge. Die Vorarlberger kehrten hingegen dank Treffern von Seifedin Chabbi (56.) und Marco Krainz (94.) nach vier sieglosen Partien verdient auf die Erfolgsstraße zurück.

Die Linzer blieben vor allem vor der Pause vieles schuldig, waren wenig gefährlich und auch in der Defensive anfällig. Die aggressiven Vorarlberger zeigten sich von ihrer besten Seite und hätten auch in Führung gehen müssen. Eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Christian-Petru Ciochirca verhinderte dies aber vorerst. Der durchbrechende Lustenau-Stürmer Chabbi kam nach einem Zusammenprall mit LASK-Tormann Pavao Pervan im Strafraum zu Fall, die Pfeife des Referees blieb erstaunlicherweise aber stumm (24.).

Aus sportlicher Sicht mussten sich die auch spielerisch starken Gäste nur über die mangelnde Effizienz ärgern. Nach einem Konter gab es eine 3:1-Überzahl, der Abschluss von Ilkay Durmus landete an der Stange (45.+1).

Nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer im Linzer Stadion zu Beginn ein ähnliches Bild. Lustenau hatte mehr von der Partie und durfte diesmal auch jubeln. Chabbi wurde mit einem Lochpass ideal eingesetzt und schloss mustergültig zum 1:0 (56.) ab. Für den von zahlreichen Bundesligisten gejagten Trainersohn war es bereits das zehnte Saisontor. Das hatte einen kleinen Schönheitsfehler. In der Entstehung hatte Ciochirca ein Foul von Durmus an Nikola Dovedan nicht geahndet.

Drei Minuten später folgte die nächste strittige Aktion. Christoph Stückler agierte mit gestrecktem hohen Bein im Strafraum und foulte den Linzer Dovedan, doch wieder blieb ein Elferpfiff aus. Die Linzer waren von dem Zeitpunkt an jedenfalls hellwach und drückten auf den Ausgleich. Christopher Knett parierte aber einen Huspek-Schuss (61.) und reagierte bei einem gut angetragenen Erdogan-Freistoß glänzend (87.). In der letzten Aktion machten die Gäste noch alles klar: Chabbi scheiterte noch an Pervan, dafür donnerte Krainz den Ball aus mehr als 20 Metern ins Netz (94.). Lustenau holte erstmals seit 21. Oktober 2011 (3:0) wieder drei Punkte beim LASK.

Im Duell des zweitbesten Heimteams Liefering mit dem zweitbesten Auswärtsteam Innsbruck waren die Rollen im Spiel klar verteilt. Das zuvor vier Partien ungeschlagene "Farmteam" von Red Bull Salzburg dominierte das Geschehen, hatte auch die besseren Momente, den einzigen Treffer des Spiels schossen aber die glücklichen Gäste. Alexander Riemann leitete einen Konter in der eigenen Hälfte selbst ein und schloss diesen mit einem überlegten Schuss ins lange Eck am Ende auch mustergültig ab (69.).

Der elfte Auswärtssieg im 16. Spiel war damit perfekt. Die Tiroler revanchierten sich damit auch für die 1:2-Pleite am Tivoli im ersten Frühjahrsduell. Die beste Offensive der Liga, die schon 59 Treffer erzielte, blieb diesmal ohne Torerfolg.

Beim Aufeinandertreffen von Wiener Neustadt mit Klagenfurt rückte vor allem Schiedsrichter Andreas Kollegger in den Vordergrund. In der 38. Minute zeigte er Wr. Neustadts Mario Ebenhofer wegen wiederholten Foulspiels die Ampelkarte. Gleich nach der Pause musste auch Klagenfurts Marco Sahanek wegen einer Schwalbe (47.) vorzeitig duschen. Beide Ausschlüsse waren zumindest nicht unumstritten. Die Saisonbilanz zwischen den beiden Teams bleibt damit ausgeglichen, bei je einem Sieg gab es zwei Unentschieden. Die Niederösterreicher wahrten als Siebenter den Sechs-Punkte-Vorsprung auf die achtplatzierten Kärntner.

Da diese punkteten, kann der FAC aus sportlicher Sicht den Klassenerhalt nicht mehr schaffen. 13 Punkte liegen vier Runden vor Schluss zwischen den beiden Mannschaften, zwölf Punkte sind noch zu vergeben. Da neben Klagenfurt auch Austria Lustenau in erster Instanz die Lizenz verweigert wurde, dürfen die Wiener aber weiter auf einen Ligaverbleib hoffen.

Gegen Salzburg präsentierten sie sich von einer guten Seite. Daniel Weber (10.) und Bernhard Luxbacher (48.) mit einem tollen Solo ließen den Letzten endlich wieder einmal am FAC-Platz jubeln. Für die Salzburger war ein Elfmetertor von Lukas Katnik (22.) zu wenig, auch da Simon Sommer (7.) und Felipe Dorta (78.) nur das Aluminiumgehäuse trafen.