Der VfL Bochum konnte im Pokal-Viertelfinal dem großen Favoriten Bayern München lange Zeit Paroli bieten. Doch kurz vor der Pause sollte sich die wohl vorentscheidende Szenen abspielen. Nachdem Robert Lewandowski die Münchner bereits kurz zuvor in Führung brachte, entschied der Unparteiische nach einem Foul an Arjen Robben auf Elfmeter und schickte zudem auch noch Übeltäter Jan Simunek mit Rot vorzeitig unter die Dusche.

Zwar vergab Thomas Müller den Strafstoß, doch zehn Bochumer fanden gegen die Bayern kein Mittel mehr und musste schlussendlich mit einer 0:3-Niederlage die Segel streichen. "Mit zehn Mann wird's dann natürlich doppelt oder sogar dreifach schwer", brachte es Bochums Tim Hoogland auf den Punkt. "Wir haben Mut gezeigt und hart gearbeitet. Mit einem Mann weniger war das aber enorm schwierig", analysierte VfL-Trainer Gertjan Verbeek.

Scharfe Bochum-Kritik an Arjen Robben

Doch dem Niederländer stieß auch nach Schlusspfiff noch jene Szene sauer auf, die das Spiel zu Gunsten der Bayern entscheidend beeinflussen sollte. Das Foul an Arjen Robben. "Das war eine Schwalbe. Da war vielleicht ein bisschen Kontakt. Aber wir kennen das bei Robben. Er sucht den Kontakt. Das ist eine Schwalbe. Ich bin Holländer und schäme mich. Aber das kennt man von Robben aus der Nationalmannschaft", ärgerte sich der Fußball-Lehrer über seinen Landsmann.

Noch tiefer saß der Stachel der Enttäuschung bei Bochum-Goalie Manuel Riemann. "Das geht mir auf die Eier. Robben lag 90 Minuten eigentlich nur am Boden. Der wartet nur auf den Kontakt. Dass er sich jedes Mal wieder hinlegt und auf den Pfiff wartet, das hat er gar nicht nötig, er ist so ein guter Spieler", ließ der Deutsche seinem Frust freien Lauf.

Robben verteidigt sich

Ob der "fliegende Holländer" den Unparteiischen wieder aufs Glatteis geführt hat, oder ob es sich tatsächlich um ein Foul handelte, darüber waren sich auch die Experten nach dem Spiel nicht eins. Für Robben ist hingegen klar: "Für mich war es ein Elfmeter und eine Rote Karte. Ich bin schon lange genug im Fußballgeschäft, um die Enttäuschung bei den Spielern und dem Trainer zu verstehen, aber das sind die Regeln. Darüber gibt es keine Diskussion. Es war 100 Prozent Elfmeter."

Rückendeckung für Robben gibt es hingegen von Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer, der von einem klaren Elfemter spricht. Was Sammer hingegen nicht akzeptiert, ist, "wenn ein Spieler von Bayern so diskreditiert wird. Man kann nicht ins persönliche gehen, wie es Verbeek gemacht hat. Das ist nicht angebracht und nicht zu akzeptieren".