Nach seinem Rauswurf bei Real Madrid hat der spanische Fußball-Trainer Rafael Benitez seinem Nachfolger Zinedine Zidane alles Gute für die Zukunft gewünscht. Es sei "eine Ehre und ein Privileg" gewesen, bei dem Club die Verantwortung zu tragen, bei dem er aufgewachsen sei, äußerte sich der 55-Jährige auf seiner Webseite (www.rafabenitez.com). Der Franzose gibt am Samstag sein Debüt auf der Bank.

"Ich möchte meinem Nachfolger Zinedine Zidane und seinem Team viel Glück wünschen", schrieb Benitez, der am Montag abgelöst worden war. "Für mich als Madrilenen, der von den Traditionen und Werten dieser Institution durchdrungen ist, war es eine Ehre, für diese Farben zu arbeiten." Sein Dank gilt vor allem den Mitarbeitern auf dem Trainingsgelände und im Bernabeu-Stadion, die "mich seit meinen ersten Schritten durch die Tür unterstützt und meine Arbeit einfacher gemacht haben".

Zidane leitete unterdessen am Mittwoch sein zweites Training beim von einer sportlichen Krise und diversen Affären erschütterten spanischen Rekordmeister. Auf der offiziellen Real-Webseite war danach von einer "intensiven" Einheit zu lesen, die auch der am Dienstag abwesende Gareth Bale mitgemacht habe. Das Debüt des neuen Trainers folgt am Samstag (20.30 Uhr) daheim im Bernabeu gegen Deportivo La Coruna. Die Hoffnung bei den Königlichen ist groß, Druck und Skepsis sind aber ebenfalls vorhanden.

Lob von Nadal

Einigen Real-Fans macht die Situation Hoffnung - zum Beispiel Rafael Nadal: "Zidane ist Fußball- und Real-Geschichte. Seine Verpflichtung ist natürlich sehr gut", sagte der Tennis-Weltstar. Doch viele Fans des Clubs, der in der Primera Division zur Zeit nur Platz drei belegt, werden von Zweifeln geplagt. In einer Online-Umfrage der Madrider Sportzeitung "Marca", so etwas wie ein Hausblatt Reals, wurden die Leser gefragt, ob Zidane fähig sei, das Amt des Cheftrainers zu übernehmen. Mit "Nein" antworteten nicht weniger als 57 Prozent.

Der einflussreiche Fan-Verband "Asociaciones del Madridismo" war vor allem mit der Art und Weise, wie Benitez vor die Tür gesetzt wurde, nicht einverstanden. Die Organisation forderte den Rücktritt des "willkürlich" agierenden Clubbosses Florentino Perez, der in 13 Amtsjahren bereits zehn Trainer verschliss und unzählige Millionen ausgab, in der Liga etwa aber nur drei Titel holte.