Trainer Zoran Barisic war die Genugtuung über den ungefährdeten Sieg deutlich anzumerken. "Dieses Spiel hatte eine große Bedeutung für uns. Wir wollten unbedingt gewinnen, und so ist die Mannschaft auch aufgetreten", erklärte der Wiener.

Verschleißerscheinungen aufgrund des Europa-League-Auftritts am Donnerstag in Villarreal waren diesmal praktisch nicht zu erkennen. "Wir waren körperlich gut, bis auf die Phase nach dem 3:0. Aber ich glaube, da ist es eher an der mentalen Stabilität gelegen", vermutete Barisic.

Nach dem dritten Tor durch Stefan Nutz in der 52. Minute schalteten die Rapidler deutlich zurück, was ihrem Coach überhaupt nicht behagte. "Es kann sein, dass man einmal tiefer steht und dem Gegner das Aufbauspiel überlässt, doch wenn man dann nicht im Block verteidigt, ist das nicht gut. Aber es sei der Mannschaft verziehen, heute ist es gut gegangen."

Dass die drei Punkte nicht mehr in Gefahr gerieten, lag auch an dem Pracht-Freistoß von Nutz zum 3:0. "Dieses Tor und auch die Leistung tun ihm gut. Er hatte in den letzten Monaten zu kämpfen, doch er ist ein guter Spieler, hat immer gut trainiert, sich nicht hängen lassen und ist jetzt dafür belohnt worden", sagte Barisic über den Mittelfeldspieler.

Nutz war im vergangenen Sommer mit vielen Vorschusslorbeeren aus Grödig gekommen, schaffte es aber auch aufgrund von Blessuren noch nicht, sich bei Rapid einen Stammplatz zu erarbeiten. Die Geduld habe er deswegen nie verloren, beteuerte der 23-Jährige nach seinem ersten Tor im dritten Pflichtspiel für Rapid. "Ich bin im Kopf stark genug, um mit so einer Situation umzugehen und versuche, meine Chance zu nützen."

Anpassungsprobleme habe er nach seinem Wechsel nicht gehabt. "Mir gefällt es in Wien besser als in Salzburg", meinte der Steirer. Durch den guten Saisonstart von Rapid sei es einfach schwierig gewesen, auf Anhieb in der Stammformation Fuß zu fassen. "Die Mannschaft hat immer gut funktioniert, da gibt es für den Trainer keinen Grund, viel zu wechseln."

So wie Nutz konnte auch der kurz vor Transferschluss geholte Matej Jelic die hochgesteckten Erwartungen nicht sofort erfüllen. "Er befindet sich nach wie vor in der Integrationsphase", sagte Barisic über den Kroaten.

Gegen Altach ließ der in der Schlussphase eingewechselte Stürmer zwei hochkarätige Möglichkeiten aus, weshalb er nach 15 Einsätzen weiterhin nur bei zwei Toren hält. "Er ärgert sich am meisten über die vergebenen Chancen, aber das muss er nicht. Er wird noch seine Tore machen, und zwar dann, wenn wir sie dringend benötigen", prophezeite Barisic.

Für seine Mannschaft geht es bereits am Mittwoch mit dem Auswärtsspiel gegen die Admira weiter - der Platz in der Südstadt war in der jüngeren Vergangenheit kein allzu guter Boden für Rapid. Immerhin wurde nun mit Altach ein Kontrahent besiegt, gegen den der Rekordmeister zuletzt auch seine Probleme hatte. "Aber jeder Gegner ist unser Angstgegner, wir zittern vor jedem Gegner", scherzte Barisic.