Teamchef Danny Blind gibt nicht auf: "Ich glaube an eine Niederlage der Türkei." Doch die aktuell drittplatzierten Türken hatten sich schon am Samstag beim 2:0 gegen Tschechien stark präsentiert. Das sei eine Enttäuschung gewesen, gab Blind zu. Island (erstmals) und Tschechien sind schon fix qualifiziert.

Die Niederlande werden zudem vom Verletzungs-Pech verfolgt. In Kasachstan fielen gleich zwei Torhüter aus. Bondscoach Blind muss am Dienstag auf mindestens acht Stammspieler verzichten, auch auf Superstar Robben.

Erst Anfang Juli hatte Blind den glücklosen Guus Hiddink beerbt, aber einen miserablen Start hingelegt. Nach zwei Niederlagen gelang dem 54-Jährigen erst in Kasachstan sein erster Sieg. Und nach dreieinhalb Monaten droht dem früheren Ajax-Profi bei einem Scheitern in der EM-Qualifikation schon wieder das Aus.

Auch die Position des Direktors des niederländischen Fußballbundes KNVB, Bert van Oostveen, steht zur Debatte. Er war maßgeblich für die höchst umstrittene Verpflichtung von Hiddink und die anschließende Beförderung des damaligen Co-Trainers Blind verantwortlich.

Der KNVB-Chef sei ein Mann "ohne Fußball-Knowhow", stellte Hollands Chefkritiker Johan Cruyff im "Telegraaf" fest. Nach dem fast unvermeidlichen Aus müsse der KNVB nach dem Vorbild des DFB einen eigenen Fußball-Direktor anstellen, schrieb Cruyff. "Ein Fußballbund ohne Fußball-Direktor ist und bleibt ein Witz".