"Ich bin genervt, dass wir die drei Punkte nicht bekommen haben", sagte Stürmer Nicolai Jörgensen, der beim 0:0 gegen Albanien sein Debüt in der dänischen Nationalelf feierte. Dabei hätte das Team von Trainer Morten Olsen mit einem Sieg Portugal von der Tabellenspitze in der einzigen Fünfer-Gruppe der EM-Qualifikation stoßen können. Stattdessen stehen die Dänen weiterhin hinter Albanien auf Rang drei.

Allerdings haben die Portugiesen, die in der Quali spielfrei waren und ein Testspiel gegen Frankreich 0:1 verloren, sowie Albanien ein Spiel weniger absolviert als der Europameister von 1992. Für die Albaner wird die erste Endrunden-Teilnahme überhaupt damit immer wahrscheinlicher. Denn wenn das Team noch auf Platz drei verdrängt wird, besteht die nicht unrealistische Chance, als bester Gruppendritter durchzukommen.

Auch Nordirland darf sich berechtigte Hoffnungen auf das EM-Turnier machen. Die Färöer-Inseln konnten am Freitagabend beim 3:1-Erfolg der Nordiren nur in der ersten Hälfte mithalten. Und weil die Partie Ungarn gegen Rumänien torlos endete, eroberte Nordirland in der Gruppe F die Tabellenführung.

Island braucht nur mehr einen Punkt am Sonntag in Reykjavik gegen Kasachstan - und die erste EM-Teilnahme überhaupt ist perfekt. Für die meisten Fans auf der Insel ist sie dies ohnehin schon seit dem denkwürdigen 1:0-Sieg gegen die Niederlande am Donnerstag. "Manche werden denken, wir waren vielleicht ein bisschen naiv, aber die Qualifikation war immer unser Ziel", sagte Islands Co-Trainer Heimir Hallgrimsson.

Die Niederländer - seit 1984 bei jeder Europameisterschaft dabei - müssen hingegen in Konya alles daran setzen, den dritten Platz abzusichern. "Wir müssen in der Türkei den ersten Schritt in Richtung Play-offs gehen", sagte Wesley Sneijder. Die "Elftal" hat in der Gruppe A acht Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Island und nur einen Zähler Vorsprung auf die Türken.

In der Gruppe B kann Tabellenführer Wales am Sonntag mit einem Heimsieg gegen Israel ebenfalls schon die Entscheidung herbeiführen. Der Hintergrund dieses Erfolgs ist ein ähnlicher wie auf Island: Einige wenige Stars wie Gareth Bale von Real Madrid oder Aaron Ramsey von Arsenal ziehen mit ihrer Erfahrung aus Europas Top-Ligen alle anderen mit. Außerdem ist die ansonsten umstrittene Aufstockung der EM auf 24 Teilnehmer zumindest für kleine Teams ein gewaltiger Ansporn: Die Chance, dabei zu sein, war noch nie so groß.