In der Qualifikation für die Champions League ebenso wie in der Europa League gescheitert, in der Schweizer Super League nach sieben Runden nur auf dem fünften Platz zwölf Zähler hinter Leader Basel - Anspruch und Wirklichkeit beim elffachen Meister, der sich vor Saisonbeginn als Titelkandidat sah, klaffen derzeit auseinander. So musste Coach Uli Forte, der 2013 engagiert worden war (auch ÖFB-Teamchef Marcel Koller galt damals als Kandidat), trotz der Ränge drei (2014) und zwei (2015) Anfang August vorzeitig gehen - und wurde in der Folge prompt als Hütter-Nachfolger in Salzburg ins Spiel gebracht.

Nun soll Hütter, der in der eidgenössischen Presse schon seit Tagen neben Ex-Basel-Coach Murat Yakin als künftiger YB-Trainer gehandelt wurde, das Ruder herumreißen. Sein erstes Training wird er am Montag leiten, Interimscoach Harald Gämperle dann wieder als Assistent tätig sein. "Die Young Boys haben großes Potenzial, das es auszuschöpfen gilt. Ich bin glücklich und sehr motiviert, für diesen ambitionierten Club zu arbeiten", wurde Hütter auf der YB-Homepage zitiert. "Ich bin überzeugt, dass wir die Mannschaft vorwärts bringen werden."

Das glaubt auch YB-Präsident Werner Müller. "Er entspricht unserem Anforderungsprofil. Wir sind überzeugt, dass Adi Hütter mit seinen Ideen für frischen Wind sorgen wird. Er ist ein junger Trainer mit klaren Absichten." Sportchef Fredy Bickel erklärte, dass "wir mit Adi Hütter bereits kurz nach Beginn der Trainersuche das Gespräch aufgenommen haben. Im gegenseitigen Austausch sind wir zum Schluss gekommen, dass es passt und wir mit ihm in die Zukunft gehen wollen."

Für den ehemaligen ÖFB-Teamspieler Hütter, der in Hohenems unweit der Schweizer Grenze geboren wurde, ist es nach den RB Juniors, Altach, Grödig und Salzburg die fünfte Station als Trainer. Größte Erfolge waren der Bundesligaaufstieg mit Grödig 2013, das Double mit Salzburg 2015 und das Erreichen des Europa-League-Sechzehntelfinales 2015 mit den "Bullen".

Auf Hütter wartet nach der Länderspielpause ein dichtes Programm mit vier Partien innerhalb von 15 Tagen. Darunter das Duell mit dem FC Basel, Club von ÖFB-Teamstürmer Marc Janko, am 23. September.

Der letzte Meistertrainer der Young Boys Bern, Alexander Mandziara, ist unterdessen am Mittwoch im Alter von 75 Jahren in der Nähe von Köln gestorben. Der Pole mit deutschem Pass führte den Neo-Club von Trainer Adi Hütter 1986 zum bisher letzten Meistertitel und ein Jahr darauf zum bisher letzten Cupsieg. Nach seiner Zeit in Bern coachte Mandziara u.a. zwischen 1989 und 1992 eine Saison den LASK bzw. zwei Jahre VÖEST Linz.