Die Wolfsberger gehen mit Selbstvertrauen in die Partie, schafften sie es doch am Donnerstag in der Europa-League-Qualifikation den deutschen Topclub Borussia Dortmund beim unglücklichen 0:1 voll zu fordern. "Uns erwartet eine komplett andere Aufgabe", ist sich WAC-Trainer Dietmar Kühbauer bewusst. "Die Aufgabe gegen Dortmund war dankbarer. Ried ist ähnlich stark wie wir. Wir wollen zu punkten anfangen, aber auch Ried hat zum Auftakt verloren und will sicher zu Hause den ersten Sieg feiern", rechnete Kühbauer mit einer offenen Partie.

Das Trio Philip Hellquist, Daniel Drescher und Manuel Weber ist nach wie vor nicht einsatzfähig, zusätzlich steht auch der gesperrte Stürmer Silvio nicht zur Verfügung. Viele Möglichkeiten, um zu rotieren, bleiben Kühbauer damit nicht. Für die Innviertler schaut es personell besser aus. Nur der gesperrte Oliver Kragl fehlt. Patrick Möschl ist wieder im Trainingsbetrieb, die Partie kommt für ihn aber noch zu früh. "Wir wollen unser Spiel machen, Druck erzeugen und unbedingt die ersten drei Punkte holen", hat Ried-Trainer Helgi Kolvidsson das Ziel klar vor Augen.

Der SCR Altach kommt mit dem Selbstvertrauen eines 2:1-Heimsiegs gegen Vitoria Guimaraes in der Europa-League-Qualifikation nach Wien-Favoriten zur Austria. In der Vorsaison verliefen die Duelle der beiden Clubs in Summe ausgeglichen.

Fink bemühte sich vor der Partie, die Erwartungshaltung an seine Mannschaft nicht zu hoch werden zu lassen. Immerhin gelang der Saisonauftakt mit einem 2:0 in Wolfsberg nach den Vorstellungen des Deutschen. Altach verlor in Grödig hingegen trotz Pausenführung noch mit 1:2. "Wir können nicht erwarten, dass wir sie 4:0, 5:0 aus dem Stadion schießen. Das wird ein sehr schwieriges Spiel", sagte Fink über den Gegner. Die Vorarlberger stünden defensiv sehr gut und seien im Konter gefährlich.

Für die Altacher liegt die Reise in die Bundeshauptstadt zwischen den Duellen mit Guimaraes. "Wir können Selbstvertrauen mitnehmen", erklärte Trainer Damir Canadi nach dem erfolgreichen Hinspiel gegen die Portugiesen. Die Ehrfurcht vor größeren Clubs wie auch der Austria habe man mittlerweile ein wenig abgelegt. Der Ligadritte der vergangenen Saison will nach Siegen in Cup und Europacup auch in der Meisterschaft erstmals anschreiben.

Für Sturm Graz ist nach der 2:3-Heimniederlage gegen Rubin Kasan in der Qualifikation zur Fußball-Europa-League am Sonntag (19.00 Uhr) wieder Ligakost angesagt. Doch die Pressekonferenz am Freitag anlässlich des Spiels gegen die Salzburger stand großteils unter den Eindrücken des misslungen Europacup-Abends.

Franco Foda wirkte müde, das 2:3 am Donnerstag gegen Kasan hatte auch an den Kräften des 49-jährigen Trainers der Grazer gezehrt. Im dicht gedrängten Saisonkalender bleibt für ausgiebige Erholung und Analyse aber wenig Zeit. "Heute Nacht habe ich mich mit Grödig beschäftigt. Nach solchen Spielen wie gegen Kasan kann man damit abschalten", sagte Foda am Freitag. Erst nach dem Match gegen die Salzburger wolle er die Kasan-Partie analysieren.

Zwei Mal hatte seine Mannschaft gegen die Russen einen Rückstand ausgeglichen, ebenso oft dachte Foda, "jetzt drehen wir die Partie", doch prompt fiel wieder ein Gegentreffer. "Das extrem schnelle Umschaltspiel hat uns Probleme bereitet. Unsere Fehler wurden bitter bestraft, das müssen wir am Sonntag besser machen", sagte Foda, der aber bereits wieder nach vorne blickte: "Trotz allem haben wir nach vorne ein gutes Spiel gemacht. Es gibt jetzt keinen Grund nachdenklich oder pessimistisch zu sein."

Die als Abstiegskandidat in die Meisterschaft gestarteten Grödiger wollen nach dem 2:1-Auftaktsieg gegen Altach auch aus Graz etwas mitnehmen. "Wir haben gegen Altach ein Spiel gezeigt, das wir nach einer guten Leistung für uns entscheiden konnten und das uns sehr viel Selbstvertrauen gebracht hat", erklärte Grödig-Trainer Peter Schöttel.

Dass Sturm beim Bundesligaauftakt gegen die Admira nur einen Punkt geholt hat "war schon überraschend", so Schöttel. "Nach diesem Punkteverlust werden sie natürlich versuchen, gegen uns den ersten Dreier einzufahren, aber wir wollen nach unserem guten Auftakt auch aus der UPC-Arena etwas mitnehmen", erklärte der 48-jährige Wiener, der eigenen Worten zufolge eine sehr gut organisierte Sturm-Mannschaft erwartet.