Die Hütteldorfer lagen am Mittwoch in Wien im Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde der Champions League gegen Ajax Amsterdam in der Pause mit 0:2 zurück, erkämpften sich aber noch ein 2:2. Damit fliegt die Barisic-Elf noch mit Chancen zum Rückspiel am nächsten Dienstag (20.15) in Amsterdam.

Die Partie vor 44.000 Zuschauern im Ernst-Happel-Stadion schien schon nach der ersten Hälfte entschieden. Kapitän Davy Klaassen nützte gleich die erste Chance der Niederländer zur Führung (25.) und erhöhte kurz vor der Pause auf 2:0 (43.). Florian Kainz ließ Rapid mit seinem Anschlusstreffer zu Beginn der zweiten Hälfte (48.) aber wieder hoffen. Auch der Ausschluss von Stefan Schwab (59.) entmutigte die Wiener nicht, Robert Beric belohnte die starke Leistung nach der Pause mit dem Ausgleichstreffer (75.).

"Die Freude darüber, dass wir noch 2:2 gespielt haben, überwiegt. Die Mannschaft hat wieder einmal Moral bewiesen", sagt Rapid-Trainer Zoran Barisic. Und Torschütze Florian Kainz sagt: "Wir haben in der Pause angesprochen, dass wir das noch drehen wollen, das ist uns fast gelungen. Das 2:2 ist aufgrund der zweiten Halbzeit gerecht. Wir können auf jeden Fall zufrieden sein."

Amsterdam schickte junge Mannschaft ins Duell

Ajax-Coach Frank de Boer schickte eine extrem junge Mannschaft ins Duell der beiden nationalen Rekordmeister. 23 Jahre waren die ältesten Feldspieler der Amsterdamer, die mit ihrer Technik und ballsicheren Kombinationen überzeugten - kein Vergleich zu jener Ajax-Mannschaft, die im Februar des Vorjahres von Salzburg mit 3:0 und 3:1 vorgeführt worden war.

Rapid machte die Sache in der Anfangsphase gut und hielt die Gäste aus dem Gefahrenbereich fern. Die Grün-Weißen hatten auch die ersten Chancen. Steffen Hofmann schoss über das Tor (19.), einen Schuss von Stefan Stangl konnte Torhüter Jasper Cillessen in den Corner abwehren.

Frühe Führung für Ajax

Ajax konnte sich erst in der 25. Minute erstmals offensiv in Szene setzen und ging dabei auch gleich in Führung. Klaassen kam im Strafraum unbedrängt zum Ball und verwertete sicher. Die Niederländer bekamen damit die Partie in den Griff und hatte eine Vielzahl bester Chancen. Anwar El Ghazi (26.), Nemanja Gudelj (34.) und Daley Sinkgraven (37.) gingen damit schon fast fahrlässig um, doch Klaassen schlug nach Milik-Flanke vor der Pause doch noch einmal zu (43.).

Gleich nach Wiederbeginn keimte aber Hoffnung auf. Kainz war bei einer Beric-Hereingabe zur Stelle und verkürzte aus kurzer Distanz auf 1:2. Rapid schöpfte Mut, schwächte sich aber wenige Minuten später selbst. Nach einem brutalen Foul von Schwab an Jairo Riedewald musste der defensive Mittelfeldspieler vorzeitig in die Kabine.

Rapid versuchte aber auch mit zehn Mann, die Niederlage abzuwenden. Thanos Petsos (70.) und Stangl (72.) vergaben zunächst noch, doch genau zu Beginn der Rapid-Viertelstunde belohnten sich die Grün-Weißen für ihren couragierten Auftritt doch noch. Der eingewechselte Louis Schaub bediente Beric und der Slowene machte seinem Ruf als Torjäger alle Ehre.