Luiz Gustavo (22.), Kevin De Bruyne (33.) und Bas Dost (38.) drehten nach der frühen Dortmunder Führung durch Pierre-Emerick Aubameyang (5.) das 72. DFB-Pokalfinale innerhalb von 16 Minuten zugunsten der Wolfsburger. Die Elf von Trainer Dieter Hecking entschied ein hochklassiges Finale verdient für sich und holte den ersten Titel nach der deutschen Meisterschaft 2009. Dortmund verlor hingegen das im medialen Hype sogar als "Klopp-Endspiel" titulierte letzte Spiel unter ihrem zweifachen Meistertrainer, der mit den Westfalen in sieben Jahren insgesamt fünf Titel geholt hatte.

Erstmals seit 20 Jahren hatte Wolfsburg wieder das Cupfinale erreicht. Ein Transparent der VfL-Fans mit der Aufschrift "Die Zeit ist reif" gab die Marschroute vor, doch den besseren Start hatten die Schwarz-Gelben: Shinji Kagawa brachte das Leder gefühlvoll in den Strafraum, Wolfsburgs Ricardo Rodriguez hob das Abseits auf und Aubameyang schloss mit einem schönen Volleyschuss unhaltbar für Wolfsburg-Torhüter Diego Benaglio ab (5.). Auf der Gegenseite zeichnete sich BVB-Goalie Mitch Langerak bei einem Schuss des Ex-Dortmunder Ivan Perisic aus (7.).

Die Wolfsburger waren nach dem frühen Verlusttreffer sichtlich angezählt, der BVB bestimmte die Anfangsphase klar und Marco Reus vergab nach neuerlicher Hereingabe von Kagawa die Riesen-Möglichkeit auf das 2:0 (18.). Praktisch aus dem Nichts gelang Gustavo per Abstauber der Ausgleich (22.). Langerak hatte zuvor einen Freistoß von Naldo nur nach vorne abwehren können.

Die "Wölfe" legten zehn Minuten später nach: De Bruyne traf per Dropkick aus 20 Metern ins linke untere Eck zur Führung. Der 1,92 m große Goalgetter Dost köpfelte noch vor der Pause zur 3:1-Führung ein (38.).

Daniel Caligiuri vergab nach Traumpass von De Bruyne nach dem Seitenwechsel die Chance auf das 4:1 (48.). Kagawa setzte den Ball im Fallen hauchdünn neben die Stange (50.), ein Weitschuss von Reus streifte knapp über die Querlatte (56.). In der Folge verpasste es der Volkswagen-Club gleich mehrmals im Konter die Entscheidung herbeizuführen. In der Schlussphase stemmten sich die Dortmunder ohne Erfolg gegen die Niederlage und forderten zwei Mal vergeblich Elfmeter. Die erstmals in Deutschland in einem Pflichtspiel zur Verfügung stehende Torlinien-Technologie kam nicht zum Einsatz.