Im Vertrag von Fink ist zwar weder einen Ausstiegs- (etwa für den Fall eines Engagements in der deutschen Bundesliga) noch eine Erfolgsklausel eingebaut, doch das erklärte Ziel der Austria, die vor der letzten Meisterschaftsrunde mit 42 Punkten nur auf Platz sieben liegt, ist es, in der kommenden Saison einen Europacup-Startplatz über die Liga zu schaffen. Diesen können die "Veilchen" heuer nur noch mit einem Sieg im Cup-Finale am 3. Juni in Klagenfurt über Titelverteidiger und Meister Red Bull Salzburg erreichen und damit die verpatzte Saison "noch ausbessern", wie Wohlfahrt es ausdrückte.

"Unsere Vorstellungen sind klar und logisch, wir müssen 2015/16 eine besser Rolle in der österreichischen Liga spielen, 42 Punkte sind zu wenig", sprach der Sportdirektor Klartext. Österreichs ehemaliger Teamtormann ist guter Dinge, dass es mit Fink gelingen wird, wieder in die Erfolgsspur zu finden. "Ich bin zu 100 Prozent überzeugt, dass das eine positive Geschichte wird. Er hat wahnsinnig viel Erfahrung als Spieler und Trainer", betonte der 50-jährige Kärntner, der schon am Freitagabend mit dem künftigen Austria-Coach zusammentraf, "um Details zu besprechen".

Diese Gespräche werden laut Wohlfahrt kommende Woche bei der Vorbereitung in Kärnten auf das Cup-Finale und im Anschluss daran fortgesetzt. Dabei geht es vor allem um den Betreuerstab und die weitere Kaderplanung. So hat Fink bereits in Interviews bestätigt, dass er Co-Trainer Sebastian Hahn und Konditionstrainer Nikola Vidovic auch in Wien an seiner Seite haben will. "Wir werden mit den zwei Jungs sprechen", erklärte Wohlfahrt, dass diesbezüglich vertraglich noch nichts fixiert worden sei, aber er damit kein Problem habe. "Es ist gut und erwünscht, dass er Vertrauenspersonen mitnimmt."

Welche Position der mit Saisonende als Interimscoach abtretende Andreas Ogris künftig im Betreuerstab innehaben wird, wollte Wohlfahrt noch nicht konkretisieren. "Andi Ogris wird aber eine wichtige Rolle im neuen Trainerteam und auch im Verein Austria Wien haben, denn wir konnten uns immer auf ihn verlassen", sagte der Sportdirektor über seinen langjährigen Spielerkollegen bei den Violetten.

Die Austria hätte Fink schon vor einem Jahr anstelle des vom damaligen Cup-Finalisten St. Pölten geholten Salzburger Gerald Baumgartner als Coach verpflichten können, aber "jetzt hat es gepasst", erklärte Finanzvorstand Markus Kraetschmer mit Verweis darauf, dass der Aufsichtsrat am 12. Mai grünes Licht gegeben hatte, dem Club "mehr Geld für das künftige Trainerteam" zur Verfügung zu stellen. "Schon damals ist der Name Fink gefallen. Ich bin froh, dass es gelungen ist, einen Mann, der tolle Erfolge gefeiert hat, für die Austria zu gewinnen."

Laut Wohlfahrt soll Fink mit einer Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern, die sich bei der Austria entsprechend entwickeln sollen, den Turnaround schaffen - und auch mit einer Spielphilosophie, die wieder auf Kombinationsspiel und nicht nur auf Gegenpressing beruht. "Die Austria hat schon bewiesen, dass sie Salzburg (in der Meisterschaft, Anm.) schlagen kann", erinnerte der Sportdirektor an die Meistersaison 2012/13, wobei der Titel in der kommenden Saison sicher noch zu hoch gegriffen sei. "Wir wollen aber wieder ein wichtiges Wort mitreden und einen internationalen Startplatz erreichen."

Mit der Mannschaft führte Wohlfahrt erst am Freitagnachmittag um 14.45 Uhr unmittelbar vor dem Training ein erstes Gespräch zum neuen Trainer. Fink wird dann am 22. Juni mit Beginn der Vorbereitung auf die neue Saison erstmals mit dem Kader arbeiten.