In Vaduz war das ÖFB-Team die klar bessere Mannschaft. Alaba durfte es sich sogar erlauben, einen Elfmeter zu verschießen (33.). Die Tore für die Österreicher erzielten Martin Harnik (14.), Marc Janko (16.), David Alaba (59.), Zlatko Junuzovic (74.) und Marko Arnautovic (93.). Die Österreicher haben bereits vier Pflichtspiele in Folge gewonnen. Das ist ihnen zuletzt in der erfolgreichen Qualifikation für die WM 1998 in Frankreich gelungen. Im laufenden Bewerb ist das Team von Marcel Koller weiter ungeschlagen.

Liechtenstein begann mit dem Rieder Michele Polverino und dem Ex-Rieder Sandro Wieser im Mittelfeld - und damit ebenso vielen in Österreich beschäftigten Spielern wie das ÖFB-Team. Koller setzte auf seine erwartete Startformation mit Australien-Legionär Janko als Solospitze. Einziger in der heimischen Bundesliga tätiger Kicker war Martin Hinteregger.

Die Mehrheit der 6.127 Zuschauern im ausverkauften Rheinpark Stadion war im Lager der Österreicher - und durfte auch bald jubeln. Die ÖFB-Auswahl war zwar nicht überragend ins Spiel gestartet, zeigte im Abschluss aber die geforderte Konzentration. Harnik nutzte nach einem Doppelpass mit Junuzovic die erste Großchance. Junuzovic hatte ihm den Ball sehenswert mit der Ferse serviert.

Keine zwei Minuten später öffnete Alaba das Spiel erneut mit einem langen Pass auf Arnautovic. Dessen Querpass verwertete Janko zu seinem 19. Länderspieltor. Einen Kopfball nach Flanke von Kapitän Christian Fuchs setzte Harnik über das Tor (25.).

Als Liechtenstein-Keeper Peter Jehle ungestüm mit den Beinen voraus Junuzovic zu Fall brachte, gab es Elfmeter. Alaba nahm das Geschenk aber entgegen seiner sonstigen Gepflogenheit nicht an. Der Bayern-Star, der bis dahin im ÖFB-Dress vier von vier Elfmetern verwertet hatte, schoss den Ball links am Tor vorbei. Kurz darauf klärte Jehle vor Janko (34.), ein Schlenzer von Junuzovic ging knapp daneben (45.).

Der Unterschied zwischen den Nummern 123 (Liechtenstein) und 23 der Weltrangliste war auch nach Seitenwechsel zu sehen. Für eine kleine Schrecksekunde sorgte ein Eckball von Franz Burgmeier, der an Freund und Feind, ÖFB-Torhüter Robert Almer und der Stange vorbei ging (58.). Im Gegenzug holte Alaba versäumtes nach, traf aus über 20 Metern perfekt ins linke Eck - sein neuntes Länderspieltor, das dritte in der laufenden Qualifikation.

Sehenswert auch der vierte Treffer von Junuzovic: Der eingewechselte Marcel Sabitzer setzte Janko ein, dessen Kopfballvorlage versenkte der Spielmacher von Werder Bremen. In der Schlussviertelstunde kam auch noch Salzburg-Stürmer Marco Djuricin zu seinem Debüt im ÖFB-Team (77.). Liechtenstein verzeichnete durch Nicolas Hasler einen Stangenschuss (79.).

Im Finish machte auch noch Arnautovic sein Tor, der zuvor zwei gute Gelegenheiten ausgelassen hatte (62., 75.). Der England-Legionär traf nach Kopfball-Vorlage von Sabitzer. Es war sein erster Treffer im ÖFB-Team seit Juni 2012.

Die Österreicher landeten im siebenten Duell mit Liechtenstein den siebenten Sieg. Die jüngsten drei Duelle waren mit 1:0, 2:0 und 2:1 aber allesamt deutlich knapper ausgegangen. Das ÖFB-Team hat nicht nur vier Auswärtspartien in Folge gewonnen, sondern auch in den vergangenen 13 Länderspielen immer zumindest ein Tor erzielt. Das ist die längste diesbezügliche Serie seit den 1950er Jahren.

Fortgesetzt werden soll sie am Dienstag in einem Testspiel in Wien gegen Bosnien-Herzegowina. In der EM-Qualifikation geht es am 14. Juni mit einem Auswärtsspiel in Moskau gegen Russland weiter.

Das EM-Qualifikations-Match zwischen Montenegro und Russland wurde Mitte der zweiten Hälfte beim Stand von 0:0 abgebrochen. Unmittelbar zuvor war der Russe Roman Schirokow mit einem Foulfelfmeter am montenegrinischen Schlussmann Vukasin Poleksic gescheitert (66.). Nach dieser Szene warfen Zuschauer Gegenstände aufs Spielfeld, weshalb der Schiedsrichter die Partie beendete.

Beim Abgang in die Kabinen kam es dann auch noch zu einem Spielertumult. Die Partie hätte aber eigentlich schon nach nicht einmal 30 Sekunden abgebrochen werden müssen, nachdem der russische Torhüter Igor Akinfejew von einem Feuerwerkskörper am Hinterkopf getroffen und verletzt mit einer Trage vom Platz getragen worden war. Der deutsche Referee Deniz Aytekin beorderte daraufhin beide Teams zurück in die Kabinen, pfiff das Match aber nach einer knapp 35-minütigen Unterbrechung wieder an.