Bayern München hat am Freitag zum Frühjahrsauftakt in der deutschen Fußball-Bundesliga einen Warnschuss erhalten. Der Meister kassierte mit einem 1:4 in Wolfsburg nicht nur die erste Saisonniederlage, sondern wurde regelrecht vorgeführt. Der auf Ballbesitz und Dominanz ausgerichtete Spielstil der Bayern unter Trainer Pep Guardiola könnte gegen die Topteams an seine Grenzen stoßen.

Der Vorsprung auf den Tabellenzweiten aus Wolfsburg beträgt allerdings immer noch beruhigende acht Punkte. "Das ist keine Katastrophe, aber wir haben noch viel zu tun", meinte Bayern-Torhüter Manuel Neuer. "Das war ein Weckruf. Wir wollen diese Saison viel erreichen, nicht nur in der Bundesliga. Deshalb müssen wir uns steigern", ergänzte Offensivstar Arjen Robben. "Man kann mal ein Spiel verlieren, aber 1:4 ist natürlich schon ein kleiner Schock."

Gleich viele Gegentore wie im gesamten Herbst

Gleich vier Gegentore kassierten die Bayern, bei denen ÖFB-Star David Alaba sein Pflichtspiel-Comeback nach überstandener Knieverletzung gab - ebenso viele wie in der gesamten Hinrunde. Es hätten sogar noch mehr werden können. Immer wieder wurde es nach Ballverlusten der weit aufgerückten Münchner gefährlich. "Wir müssen einfach kompakter werden", forderte Mittelfeld-Routinier Bastian Schweinsteiger ob der riskanten Spielweise.

"Wolfsburg war besser", gestand Guardiola, der Alaba im Spielverlauf zur Stabilisation der Abwehr auf die Linksverteidiger-Position zurückbeorderte. Der 22-jährige Wiener war noch einer der besseren Münchner. Von der "Bild"-Zeitung erhielt Alaba die Note 4. "Zwar engagiert, aber die drei Monate ohne Spielpraxis waren ihm anzumerken", begründete das Boulevardblatt seine Einschätzung.

Für die Bayern geht es bereits am Dienstag zu Hause gegen Schalke 04 weiter. "Wir müssen jetzt analysieren, was passiert ist, und uns auf das nächste Spiel fokussieren", forderte auch Guardiola. Wolfsburg hat die Rolle als erster und einziger Bayern-Jäger mittlerweile angenommen. Unterstreichen will der VW-Club seine Ambitionen mit der bevorstehenden Verpflichtung von Chelseas Andre Schürrle. Der DFB-Teamspieler soll rund 30 Mio. Euro kosten.