Jürgen Klopp versprühte vor der ersten Bewährungsprobe des Meisters von 2011 und 2012 dennoch Optimismus. "Wir sind wieder in der Lage, unangenehm zu sein", meinte der BVB-Coach vor der ausverkauften Partie. Körperlich sei sein Team nach dreieinhalb Wochen Vorbereitung "einen ganz großen Schritt weiter als in der Vorrunde".

Angesichts des schwachen Herbstausbeute - in 17 Spielen holte Dortmund 15 Zähler - hielt Klopp aber eines ganz deutlich fest: "Wir sind uns vollkommen im Klaren darüber, dass wir einen langen und schweren Weg vor uns haben." Die Hoffnungen der Borussia ruhen auf der Rückkehr von Marco Reus, aber auch auf dem teuersten Wintereinkauf der Liga.

Kevin Kampl kam um 12 Millionen Euro von Salzburg. Der slowenische Teamspieler wird in Leverkusen in der Startelf erwartet und damit auf seinen Ex-Coach Roger Schmidt treffen. Das Hinspiel in Dortmund endete im Herbst mit 2:0 für Leverkusen, Karim Bellarabi traf dabei bereits nach neun Sekunden für die Gäste. "Ich hoffe, wir unterbieten das nicht", scherzte Klopp.

In Abstiegsnöten befinden sich jedoch nicht nur die Dortmunder. Den Letzten Freiburg (15 Punkte) trennen vom Zehnten Paderborn (19) lediglich vier Zähler. Einige Duelle zum Rückrundenstart versprechen bereits Spannung.

So treffen Zlatko Junuzovic und Sebastian Prödl mit dem Drittletzten Bremen zu Hause auf Hertha BSC. Trainer Peter Stöger und Kevin Wimmer gastieren mit dem Elften Köln beim Hamburger SV. "Wir werden das Spiel so angehen, dass wir es gewinnen können", verlautbarte Stöger, der mit dem Brasilianer Carlos Eduardo noch einen Neuzugang erhalten dürfte. Prekär ist die Lage auch beim VfB Stuttgart, der den Abstieg unter Huub Stevens vermeiden will.

In der Vorbereitung in Lagos/Portugal ging es beim 15. jedenfalls rund. Neben einem Disput zwischen Stevens und Moritz Leitner sorgten zwei unter Wettbetrugsverdacht stehende Testspiele für Aufsehen. Auch eine Rangelei zwischen Vedad Ibisevic und ÖFB-Teamspieler Martin Harnik war zu sehen, Florian Klein musste dazwischengehen. "Wir müssen die Journalisten in der fußballfreien Zeit etwas füttern. Wir hatten auch einen Kampfrichter dabei", meinte Harnik süffisant.

Auch Stevens war offenbar gar nicht unglücklich, dass in seinem vom Abstieg bedrohten Team noch gehörig Leidenschaft steckt. Am Samstag muss Stuttgart gegen die um die Champions-League-Startplätze kämpfenden Gladbacher mit dem wieder fitten Abwehrchef Martin Stranzl den Beweis antreten.