Bremens Sportchef Thomas Eichin würde sowohl mit Prödl als auch mit Junuzovic gerne verlängern, eine Einigung kam bisher aber nicht zustande. Dennoch schlossen die zwei 27-Jährigen einen längeren Verbleib bei den Hanseaten nicht aus. "Es liegt ganz allein bei Werder", sagte Junuzovic erst vor wenigen Tagen.

Ähnlich äußerte sich Prödl gegenüber der APA: "Im Moment gibt es keine Entscheidung. Ich bin mit dem Club in Kontakt, doch es hat keine neuen Entwicklungen gegeben", betonte der Steirer, der sich am 7. Dezember gegen Frankfurt einen Innenbandriss im Knie zugezogen hatte.

Deshalb war der Innenverteidiger beim Trainingslager der Hanseaten in der Türkei nicht mit von der Partie und absolvierte stattdessen mit ÖFB-Physiotherapeut Mike Steverding ein Reha-Programm. "Das war wichtig für mich, in dieser Zeit ist viel weitergegangen." Ins Mannschaftstraining konnte Prödl bisher noch nicht einsteigen. "Aber ich hoffe, dass es in 10 bis 14 Tagen so weit ist."

Eine baldige Rückkehr des Österreichers ins Abwehrzentrum würde den Bremern guttun, wie ein Blick auf die Statistik beweist. Mit Prödl kassierte Werder pro Spiel 1,9 Gegentore, ohne ihn 2,9. Nur einer der vier Siege in der Hinrunde gelang den Hanseaten, die am Dienstag den Innenverteidiger Jannik Vestergaard verpflichteten, ohne Prödl.

Zudem erzielte der seit Sommer 2008 bei Werder engagierte Defensivmann in der Hinrunde zwei Tore und damit lediglich um eines weniger als Junuzovic. Dennoch legen sich die Bremen-Fans für eine Verlängerung des Mittelfeldspielers ordentlich ins Zeug, während sie im Zusammenhang mit der Vertragssituation von Prödl bisher keine derartigen Aktionen starteten.

Neid verspürt der Abwehrspieler deswegen aber nicht - ganz im Gegenteil. "Er hat einen großartigen Herbst gespielt und ist in der Offensive sicher unsere stärkste Waffe", meinte Prödl über seinen Landsmann. Offensivspieler stünden eben mehr im Fokus als Verteidiger, vermutete der frühere Profi von Sturm Graz und ergänzte: "Auch ich spüre die Wertschätzung vom Verein."

Prödl und Junuzovic, für den Eichin am Montag ein Trabzonspor-Angebot ausschlug, sind nicht die einzigen Österreicher in der deutschen Bundesliga, deren berufliche Zukunft ab Sommer ungewiss ist. Auch die Verträge von Christian Fuchs (Schalke), Julian Baumgartlinger (Mainz), Alexander Manninger (Augsburg) und Robert Almer (Hannover) laufen mit Saisonende aus.