Österreichs Fußballer des Jahres erzielte beim 4:0-(2:0)-Kantersieg des FC Bayern München in der Allianz-Arena gegen den FC Schalke 04 zum ersten Mal in Deutschlands Oberhaus einen Doppelpack. Der Rekordmeister (54 Punkte) kann damit wohl schon den Meistersekt einkühlen, vergrößerte sich doch der Vorsprung auf die Verfolger Borussia Dortmund (39) und Bayer Leverkusen (38) weiter. Noch nie in 50 Jahren Bundesliga hat ein Tabellenführer nach 21 Runden so deutlich geführt.

Die stark ersatzgeschwächten Schalker kassierten ohne dem gesperrten Christian Fuchs im Kampf um die Europacupplätze den nächsten Rückschlag, sind nach der zweiten Niederlage in Folge nach dem Heim-1:2 gegen Schlusslicht Fürth schon drei Partien sieglos. In den jüngsten zehn Partien gab es nur einen Sieg, in den vergangenen sechs Auswärtsspielen holte man nur einen Punkt. In der Tabelle ging es für die Truppe des stark in der Kritik stehenden Trainers Jens Keller zurück auf Rang neun. Der Sieg der über 90 Minuten ganz klar dominierenden Bayern wurde von Alaba eingeleitet. Franck Ribery wurde im Strafraum gelegt und der ÖFB-Teamspieler verwertete den verhängten Elfmeter souverän zum 1:0 ins Eck (19.). Es war bereits sein zweiter Elfmetertreffer in der laufenden Saison nach jenem beim Heim-2:0 gegen Eintracht Frankfurt.

Noch vor der Pause erhöhte Bastian Schweinsteiger mit einem aus rund 25 Metern direkt verwandelten Freistoß, der via Innenstange den Weg ins Tor fand, auf 2:0 (32.). Nach dem Seitenwechsel legte Mario Gomez aus stark abseitsverdächtiger Position uneigennützig zurück auf Alaba, der aus acht Metern keine Mühe hatte, einzuschieben (51.). Es war Tor Nummer sieben für den Linksverteidiger in der Bundesliga. Den Schlusspunkt setzte dann Gomez selbst (63.). Wie beim 5:0-Sieg gegen Schalke während der Wintervorbereitung in Katar war es erneut fast ein Trainingsspiel für den Leader. "Natürlich hat es sehr viel Spaß gemacht, wichtig ist aber, dass wir die drei Punkte geholt haben", sagte Alaba im Sky-Interview.

Vorzeitige Meistergratulationen wolle man noch nicht entgegennehmen. "Daran denken wir noch nicht, wir versuchen uns auf das Wesentliche zu konzentrieren, schauen von Woche zu Woche und wollen da jedes Spiel gewinnen", erklärte der Doppel-Torschütze. Lob für Alaba gab es vom Ex-Rapid-Stürmer Jan Age Fjörtoft. "Es spricht für sein Standing in der Mannschaft, dass er die Elfmeter schießen darf. Er ist vielleicht der beste Linksverteidiger der Welt", sagte der Sky-Experte.