Salzburg und Wacker Innsbruck haben am Samstag in der Fußball-Bundesliga ihre Serien prolongiert. Während der Meister mit einem 3:1 in Mattersburg erfolgreich Jagd auf die Wiener Klubs machte, findet sich Wacker jedoch am Tiefpunkt wieder. Das 1:4 bei der Admira untermauerte die Krise der Tiroler, die sich auch immer mehr mit internen Querelen auseinandersetzen müssen.

Sieben Niederlagen in Serie, 3:19 Tore: Wacker ist in der aktuellen Form Abstiegskandidat Nummer 1. Dass Daniel Schütz nach 560 Minuten endlich wieder ein Treffer für das Schlusslicht gelang, war nur Randerscheinung eines total verunglückten Auftritts in Maria Enzersdorf. Eine frühe Rote Karte gegen Tomas Abraham (5.) leitete die 13. Innsbrucker Pleite in den saisonübergreifend 16 jüngsten Liga-Spielen ein. Dabei patzten auch Routiniers wie Torhüter Szabolcs Safar beim Gegentor zum 0:2.

"Ich habe schon gewusst, dass es heuer schwieriger wird als letzte Saison, aber so schlimm habe ich es nicht erwartet", war auch der gebürtige Ungar nach der Partie desillusioniert. Trainer Walter Kogler kritisierte zwar die schwache Defensivleistung, versuchte aber weiter Ruhe auszustrahlen. "Vor einigen Wochen wurde nach einem Gespräch entschieden, das Ding gemeinsam durchzuziehen", wurde Kogler nicht müde zu betonen.

Für Irritierung im Wacker-Lager sorgte diesbezüglich jedoch ein bereits vor dem Spiel getätigtes TV-Interview von Obmann Kaspar Plattner, in dem der 73-Jährige Sportdirektor Oliver Prudlo als Hauptschuldigen für die aktuelle Misere ausmachte. Plattner kritisierte vor allem die Einkaufspolitik. Prudlo nahm die Äußerungen zur Kenntnis. "Mir wäre es lieber gewesen, er hätte mir das persönlich gesagt", meinte der Ex-Profi gegenüber "Sky". Der von den Äußerungen seines Obmanns einigermaßen überraschte Kogler wollte diesbezüglich keinen Kommentar abgeben.

Sabitzer spielt sich wieder in die Auslage

Für die Admira setzte Marcel Sabitzer den Schlusspunkt an einem gelungenen Abend. Der ÖFB-Junginternationale stellte sich einmal mehr in die Auslage, dem Vernehmen nach sollen einige Klubs am 18-Jährigen interessiert sein. Sabitzers Vertrag in der Südstadt läuft im Sommer aus, die Admira müsste den Stürmer deshalb wohl bis zum Frühjahrsstart verkaufen, um noch Geld zu scheffeln. Präsident Richard Trenkwalder kündigte nun an, mit Sabitzer nach der Länderspielpause ein Gespräch zu führen.

Ein Interessent soll auch Salzburg sein. Beim Double-Sieger herrscht vor der zweiwöchigen Liga-Pause aber ohnedies eitel Wonne. In Mattersburg brachten die auswärts erneut stark aufspielenden Mozartstädter laut Trainer Roger Schmidt "das Ding souverän nach Hause". Jonathan Soriano arbeitete zudem sein Elfer-Trauma mit zwei souverän verwandelten Strafstößen ab und übernahm mit neun Saisontoren die Spitze der Torschützenliste.

Nach sieben Runden ohne Niederlage und 15 von 21 möglichen Punkten setzte sich Salzburg zumindest für einen Tag an die Spitze und damit die Wiener Klubs unter Erfolgszwang. "Wir haben Druck gemacht. Unsere Leistungen passen perfekt", war Franz Schiemer euphorisch. Sein Coach sah die Dinge differenzierter. "Was wir uns vorwerfen müssen ist, dass wir einige hochkarätige Chancen nicht genützt haben", sah Schmidt naturgemäß Raum zur Verbesserung. Der Deutsche konnte eine gewisse Genugtuung aber nicht verbergen: "Gesamt gesehen bin ich sehr zufrieden. Wir spielen konstant auf gutem Niveau."