Der Gewinn des Supercups am Mittwochabend ist Real Madrid nicht eben ungelegen gekommen. Nach dem Fehlstart in die Primera Division könnte sich der Triumph über Erzrivale FC Barcelona zumindest als psychologisches Puzzleteilchen im Kampf um die Titelverteidigung in der Liga erweisen. "Der Supercup gibt uns Selbstvertrauen", erklärte etwa Superstar Cristiano Ronaldo, der beim 2:1-Erfolg ein Tor beisteuerte und damit in den jüngsten fünf Duellen mit Barca jeweils einmal getroffen hat.

Vilanova beruhigt

Am Fünf-Punkte-Rückstand auf die Katalanen in der erst zwei Runden alten Ligasaison ändert der Supercup freilich nichts. "Wir können den Titel genießen, aber wir wissen auch, dass wir unseren Weg fortsetzen müssen", betonte denn auch Ronaldo. Barca-Coach Tito Vilanova, der die erste Niederlage seiner Amtszeit hinnehmen musste, wollte von einem Dämpfer ohnehin nichts wissen. "Es ist kein psychologischer Schlag. Wir wollten gewinnen, aber diese Niederlage ist für die Saison nicht richtungsweisend", sagte Vilanova.

Nach einer ersten Hälfte, in der Real die Gäste dominierte, war Barca in den zweiten 45 Minuten trotz des Ausschlusses von Adriano (28.) drauf und dran, noch den Ausgleich zu erzielen. "Ich bin stolz, weil wir in der zweiten Hälfte mit nur zehn Mann im Bernabeu fünf Torchancen hatten", meinte Vilanova, der angesichts zweier früher Gegentore, bei der die Barca-Verteidigung keine gute Figur machte, aber auch zugab: "Es gibt Dinge, die wir verbessern müssen."

Für Aufsehen sorgte übrigens die Tatsache, dass sich die zwei Superstars Ronaldo und Barcas Lionel Messi nach dem Abpfiff aus dem Weg gingen. Beim finalen Shakehands vermieden beide den Augenkontakt und zeigten einander die kalte Schulter.