Atletico Madrid und Athletic Bilbao gehen mit offensiver Spielanlage ins Finale der Fußball-Europa-League am Mittwochabend in Bukarest. Während die Madrilenen den Bewerb bereits vor zwei Jahren für sich entschieden haben, geht es für die Basken um den ersten Europacup-Titel der Klubgeschichte. Im Vorgängerbewerb UEFA-Cup hatte es zuletzt 2007 ein rein spanisches Endspiel gegeben.

Betreut werden beide Teams von Argentiniern - Diego Simeone (Madrid) bzw. Marcelo Bielsa (Bilbao). Während sich Atletico angeführt von Stürmerstar Radamel Falcao mit elf Europacup-Siegen in Serie ins Endspiel geschossen hat, machte Bilbao mit seinem auf Ballbesitz abzielenden Kombinationsspiel von sich reden.

Spielkultur bleibt

"El Loco", wie der Exzentriker genannt wird, bleibt aber im Baskenland - und mit ihm die Spielkultur. Anders als Barcelona setzt Bilbao allerdings auf einen körperlich starken Mittelstürmer. Fernando Llorente hat selbst im Nationalteam von Welt- und Europameister Spanien seinen Platz. Dazu kommt Bilbaos Jungstar Iker Muniain (19), der von halb Europa gejagt wird.

"Wir werden versuchen, so natürlich wie immer zu spielen. Das wird uns dem Sieg näher bringen", meinte Bielsa, der die Basken zu Saisonbeginn übernommen hatte. In der Liga liegt sein Team eine Runde vor Schluss nur auf Rang neun, der Finalgegner ist Fünfter. Simeone hat die Madrilenen seit seiner Amtsübernahme im Dezember aus der Krise geführt. Für seinen Ex-Nationaltrainer Bielsa gestand der 42-Jährige "eine große Bewunderung".

Schenken werden einander die beiden Teams allerdings nichts. "Die Mannschaften sind ziemlich gleichwertig", meinte Simeone. Während Bilbao den Großteil seiner Stars - allesamt müssen laut Klubtradition baskische Wurzeln haben - selbst ausgebildet hat, ließen sich die Madrilenen ihr Ensemble aber einiges kosten. 40 Millionen Euro gaben sie im Sommer alleine für Falcao aus.