Gesucht ist die perfekte Gegenstrategie zur Eiszeit. Was hilft den Fußballern der deutschen Bundesliga am bevorstehenden Spieltag mit Temperaturen weit jenseits der Wohlfühlzone? Eiskalt bleiben, kühlen Kopf bewahren? Letzteres ist denkbar, aber am unteren Ende des sonst in Schutzkleidung aller Art bestens verstauten Körpers liegen zwei Tiefkühlfächer - die Schuhe. Die Kicker werden kalte Füße bekommen, doch es gibt kein Entrinnen. "Das Schuhwerk ist das Problem", erklärt der Sportmediziner Robert Schmidhofer, die Kicker bewegen sich quasi auf sehr dünnem Eis, denn der Winterschuh ist unbekannt. Das kann durchaus fußballfiebersenkende Wirkung zeigen. "Da hört sich dann der Spaß schon auf." Dies gilt auch für die zur Bewegungsarmut verurteilten Bankerlsitzer die Tausenden Besucher, die sich jedoch von den durchgefrorenen Rängen nicht abschrecken lassen. Organische Störungen sind hingegen laut Schmidhofer nicht zu befürchten. Lunge & Co. stecken die Belastung relativ locker weg. "Bei richtigem Training und ordentlicher Kleidung kann einem nichts passieren. Was machen denn die Langläufer und andere Wintersportler?"

Der Fußball war ja eher für den Sommer gedacht. Die Terminnot angesichts der Unmenge an nationalen und internationalen Verpflichtungen sowie der bevorstehenden Europameisterschaft zwingt die Ligen in immer abenteuerlichere Spielpläne. Dass der Winter in Mitteleuropa nach wie vor ausbrechen kann, dürfte freilich hinlänglich bekannt sein. Die Italiener reagieren jedoch empfindlicher und sagen bei Bedarf ab, wie bereits geschehen und auch weiterhin (wie von Milan) gefordert.

Dortmund in Nürnberg

Doch die Deutschen müssen da durch und in diesem Fall helfen nur Thermounterwäsche, Langarm-Trikots, Handschuhe, etc.. Schon am Freitag wird beim Gastspiel von Meister Borussia Dortmund in Nürnberg ein Anfangswert von minus 12 Grad erwartet. "Das gehört zum normalen Geschäft", bleibt Dortmunds Trainer Jürgen Klopp gelassen.