Sebastian Prödl wollte sich im Frühjahr wieder einen Stammplatz in der Innenverteidigung von Werder Bremen erobern. Nach einem starken Trainingslager in Belek schien der 24-Jährige auf einem guten Weg. Zum Frühjahrsauftakt in Kaiserslautern stand er in der Startelf. Nach 23 Minuten wurden aber alle Pläne jäh zerstört.

Lauterns Dorge Kouemaha traf Prödl mit dem Fuß im Gesicht. Die bittere Diagnose folgte. "Die Ärzte haben festgestellt, dass ich mir Nasenbein und Kiefer gebrochen habe, das Jochbein ist auch betroffen, dazu kommt noch eine Gehirnerschütterung. Es geht mir - ehrlich gesagt - dreckig", schrieb Prödl nach einer Nacht in der Westpfalz-Klinik in Kaiserslautern auf seiner Homepage.

Zwei Monate

Wie lange er ausfällt, ist noch offen, spekuliert wird aber mit einer rund zweimonatigen Verletzungspause. Und Prödl muss sich - wieder einmal - mühsam zurückarbeiten. Drei schwere Verletzungen hatte er in seiner Zeit bei Bremen bereits. Jedes Mal schaffte er die Rückkehr, das letzte Mal nach einem Riss des Gesäßmuskels im vergangenen August. Und jetzt der vierte herbe Rückschlag. Aber Prödl ist ein Kämpfer und ließ gleich ausrichten: "Der Weg zurück wird nicht einfach, aber ich weiß schon jetzt, dass mich die Unterstützung durch meine Familie, Freundin, Freunde, Verein und alle Fans bald wieder zu alter Stärke zurückführen wird."

Werder will jetzt aber vor dem Ende der Transferzeit noch einen Innenverteidiger verpflichten. Denn Naldo ist auch verletzt und der ebenfalls rekonvaleszente Andreas Wolf (Faserriss) steht vor einem Wechsel zum AS Monaco. Bremens Boss Klaus Allofs zu diesem Thema: "Ich denke schon, dass wir uns Gedanken machen müssen."

Unterdessen spitzt sich der Titelkampf in der deutschen Bundesliga immer mehr zu. Dortmund besiegte den HSV 5:1 und liegt jetzt punktegleich mit Schalke und dem FC Bayern an der Spitze. Bayern-Bezwinger Gladbach liegt auch nur einen Zähler zurück.