Seit Monaten wird über den "Kampf des Jahrhunderts" gesprochen. Jener Kampf, der heute Nacht (5 Uhr MESZ) in Las Vegas stattfindet und alles finanziell bisher Dagewesene sprengt. Während viele nur vom US-Amerikaner Floyd Mayweather sprechen (mit 78 Millionen Euro Jahreseinkommen der bestbezahlte Sportler der Welt und WBA-, WBC-Titelträger im Weltergewicht) wird auf Manny Pacquiao (WBO-Titelträger im Weltergewicht) beinahe vergessen.

Dabei ist der Philippine (63 Kämpfe, 56 Siege) der erste und bislang einzige Boxer, der sich in sieben verschiedenen Gewichtsklassen zum Weltmeister küren konnte. Der 36-Jährige begann einst mit dem Boxsport, um seiner Familie aus der Armut zu helfen. Dieses Ziel hat er längst erreicht, er dürfte schon Milliardär sein. 2014 soll er knapp 38,5 Millionen Euro verdient haben. Alleine der Kampf gegen Mayweather (47 Kämpfe, 47 Siege) bringt ihm nun zusätzlich die beachtliche Summe von 92 Millionen Euro ein.

In seiner Heimat ist Pacquiao eine Legende. Jetzt schon. Während der Kämpfe von "Pacman" gibt es in seiner Heimat kaum Kriminalität - jeder sitzt gebannt vor dem Fernsehgerät. Aber auch sein politischer Wille macht ihn zum Volkshelden. Er will den Massen dienen und gegen die Armut kämpfen. "Ohne die Unterstützung der Massen gäbe es keinen Manny Pacquaio. Ich weiß, was Armut bedeutet", sagt er. 2007 begann er als Abgeordneter in einer philippinischen Provinz, seit 2010 ist er Regierungschef. Selbst die Chancen auf das Präsidentenamt in seinem Land seien intakt, sagt die Bevölkerung.

Treffen mit Obama

Auch ein Besuch im Weißen Haus war ihm vergönnt. Vor dem Treffen mit Barack Obama, das Pacquiao als "unvergesslichen Moment" bezeichnet, kam es in Washington D.C. zu einer Massenkarambolage. Der Grund: Dutzende Autofahrer wollten ein Foto ergattern. Nicht von Obama, sondern von Pacquaio.

Sollte der Philippine seinen Titel heute Nacht in Las Vegas verlieren, hat er neben der Politik noch weitere Standbeine. Immerhin ist er zudem Unternehmer, Sänger, Schauspieler und Moderator.