Das Stratos-Team ist eine Einheit, die sich die Nächte um die Ohren schlägt, um den 43-jährigen Salzburger mit Kapsel und Ballon ins Weltall zu bringen. Derzeit sammeln die Mitglieder des Teams in Roswell all ihre Kräfte für einen neuen Versuch. Doch wer sind Joe Kittinger, Art Thompson, Don Day und Jonathan Clark?

Der Pilot Joe Kittinger, geboren in Orlando, gilt als Mentor von Baumgartner. Der 84-Jährige hält den Rekord für den längsten freien Fall, den Baumgartner nun brechen will. Bei Kittingers Sprung im Jahr 1960 gab es allerdings Probleme mit einem Handschuh. Obwohl Kittinger wusste, dass in seiner Ausrüstung ein Riss sein musste, sprang er dennoch aus 31.333 Metern Höhe. Auf der Erde angekommen, schwoll seine Hand auf das Dreifache an. Kein ungefährliches Unterfangen. Vier Stunden nach der Landung ging die Schwellung jedoch wieder zurück.

Ansprechpartner von Baumgartner

Kittinger ist nicht nur Profi-Fallschirmspringer, er ist auch mit dem Fahren eines Ballons sehr vertraut. In seiner Zivilkarriere, Kittinger war USAF-Kampfpilot, stellte er einen Rekord für die längste in einem 1.000 Kubikmeter großen Helium-Ballon zurückgelegte Strecke auf (3.221 Kilometer). Er war der erste Mensch, der in einem Helium-Ballon alleine den Atlantik überquerte. Und er gewann das Gordon Bennet Ballonrennen viermal – das ist die älteste jährlich stattfindende internationale Sportveranstaltung für Gasballone. Kittinger ist am Tag des Starts von "Red Bull Stratos" in der Kommando-Zentrale der primäre Ansprechpartner von Baumgartner per Funk.

Der technische Leiter Art Thompson hat 30 Jahre Erfahrung mit der Entwicklung von Entwürfen für die Luft- und Raumfahrt. Er ist mitverantwortlich für mehrere bedeutende technische Durchbrüche auf diesem Gebiet, unter anderem auch für die Entwicklung des B-2-Tarnkappenbombers. Der Kalifornier hat für die Mission "Red Bull Stratos" die Kapsel entworfen und ist für das gesamte technische Equipment des Sprungs verantwortlich. Thompson hat seine Ideen auch der Filmindustrie zur Verfügung gestellt. Er entwickelte das Batmobil für den Film "Batman und Robin" aus dem Jahr 1997.

Der Raumfahrtmediziner Jonathan Clark ist der medizinische Leiter der Mission. Er war sechs Mal als Arzt Mitglied einer Space-Shuttle-Crew. Seine Intentionen, das Projekt zu begleiten und wissenschaftliche Daten für mehr Sicherheit in der Raumfahrt zu erhalten, sind privater Natur. Seine Frau Laurel Clark starb bei dem "Columbia"-Unglück im Jahr 2003. Der Mediziner war sogar bei der Untersuchung der Gründe für die Explosion des Spaceshuttles dabei. Clarks Hauptaugenmerk liegt deshalb auf den neurologischen Auswirkungen in extremen Umgebungen sowie auf dem Überleben der Crews im Weltraum.

Die Arbeit des Meteorologen Don Day hat besonders in den vergangenen Tagen an Bedeutung gewonnen. Der Wetterchef der Mission muss sein OK geben, ob Baumgartner starten kann oder nicht. Um überhaupt grünes Licht von Day zu bekommen, müssen acht Stunden vor dem möglichen Start mit Helium gefüllte Wetterballons in verschiedene Luftschichten geschickt werden. Diese starten zweimal täglich in El Paso in Texas und in Albuquerque in New Mexico. So kann starker Wind in großen Höhen ausgemacht werden.