Die korrekte Artikulation seiner Sprache beherrschen nur wenige. Damit ist weder Englisch noch Deutsch (oder Kärntnerisch) gemeint. Kirk Furey unterhält sich in einer Sprache, die in dieser Branche mit brennender Leidenschaft verbunden ist: Der Kanadier spricht Eishockey. Oder besser ausgedrückt, er lebt es. Mittlerweile seit neun Jahren beim KAC.

Er wirkt fast ehrfürchtig, wenn Furey über seinen geliebten Sport erzählt. Der zweifache Familienvater respektiert das Spiel, die Gegner, die Unparteiischen sowie die Fans, egal welchen Lagers. Doch er respektiert auch Siege und vor allem Niederlagen. Wie als Spieler, räumt er als Trainer diesen negativen Begleiterscheinungen jedoch nicht zu viel Platz ein. Obwohl sie gerade bei den Rotjacken sehr ausgeprägt sein können: „Es ist ein herausforderndes erstes Jahr als Trainer. Erst mit Doug Mason (wurde am 1. Dezember beurlaubt, Anm.), jetzt mit Alexander Mellitzer. Ich konzentriere mich aber darauf, die Spieler und ihr Spiel zu verbessern“, bekräftigt der Kanadier, der heuer erstmals als Co-Trainer auf der KAC-Kommandobrücke dirigiert.

Dabei stand Furey vor Kurzem noch selbst auf dem Eis. Manchmal vermisst er es. „Vor allem wenn die Burschen sich aufwärmen“, gesteht der 40-jährige, der sein Karriereende nahen gesehen hatte. „Ich sagte irgendwann im Halbfinale zu meiner Frau, dass es an der Zeit wäre, aufzuhören.“ Ein schleichendes Ende mit gar einem Comeback während der Saison würde er strikt ablehnen.

Seinen Entschluss fasste er auf der KAC-Spielerbank, kurz bevor Salzburg 2015 ins Finale eingezogen war. „Ich habe während des Spiels meinem Sohn einen Blick zugeworfen. Er wirkte stolz. So sollte er seinen Papa als Eishockey-Profi in Erinnerung behalten.“ Ab diesem Zeitpunkt änderte sich sein Leben.
Anstelle von Sommertraining nahm Furey an Trainerkursen des kanadischen Eishockey-Verbandes teil. Davon profitiert auch der KAC, der damit fortschrittliches Eishockey importiert. „Damit ist es nicht getan. Man muss ständig auf neuestem Stand bleiben“, schildert der Co-Trainer. Nur wenige Monate blieben ihm für den Übergang von Praxis zu blanker Theorie und zurück zur Praxis. Der große Schock blieb aus: „Irgendwie bin ich ja noch immer Teil der Kabine. Ich lerne aber viel für meine neue Rolle. Erfahrung nimmt einen hohen Stellenwert ein.“ Furey schlägt damit wie in Villach Markus Peintner als Ex-Spieler den Trainerweg (seit 2014 als Co-Trainer hinter der VSV-Bande) ein.

Über seine neue Karriere will er sich nicht zu viel den Kopf zerbrechen. „Es ist alles noch ziemlich frisch. Ich versuche kontrolliert und fokussiert zu bleiben“, sagt Furey in der so branchenüblichen Sprache. Was seine Augen jedoch verraten: Es brennt neues Feuer in ihm. Eines, das er bisher nur im KAC-Dress gezeigt hatte.

MARTIN QUENDLER