"Wall", die englische Bezeichnung für Mauer prangt zwischen Gitter und KAC-Logo der Goalie-Maske Bernd Brücklers. Dieses Attribut, das im Eishockey vor allem für die Unüberwindbarkeit eines Schlussmannes steht, attestierte der 34-jährige Steirer zumindest bis zur 46. Minute. Doch das erste Tor der Linzer kam zu spät, die Partie entschieden die Rotjacken bereits zuvor. Denn der KAC zeigte nicht nur ungeheure Effizienz sondern zauberte pure Dominanz auf das Linzer Eis und wies die Oberösterreicher mit 6:2 in die Schranken.

Neumodisch präsentierte sich nicht nur der schnörkellose Rotjacken-Spielstil sondern auch ihre jüngste Errungenschaft: In den vergangenen drei Partien brauchten die Klagenfurter keine drei Minuten, um die Führung zu erzielen. So auch in Linz. KAC-Stürmer Thomas Hundertpfund leitete nach 114 Sekunden das 1:0 selbst ein und verwertete eiskalt nach mustergültiger Kombination mit Jamie Lundmark und JF Jacques. Der bullige Kanadier besorgte später das zwischenzeitliche 2:0 per Nachschuss und prolongierte mit einem weiteren Assist (6:1 durch Manuel Geier) seine außergewöhnliche Serie (neun Punkte in den letzten sechs Spielen).
Zu den starken Paraden von Rotjacken-Goalie Brückler gesellte sich gerade in den vereinzelten Drang-Perioden der Linzer das nötige Glück. Während die Gastgeber allmählich verzweifelten erzielte Oliver Setzinger sehenswert das 3:0 und führte auch beim Schlagschuss-Treffer Kevin Kapstads in Unterzahl Regie. Zwischen diesen beiden Treffer überstanden die Rotjacken sogar eine zweiminütige 3:5-Unterlegenheit schadlos. Auch in weiterer Folge erledigten die Klagenfurter in der Defensive ihre Hausaufgaben kompromisslos gegen die nun kopflos agierenden Linzer. Ein klassisches Konter-Solo schloss KAC-Stürmer Luke Walker zum 5:0 ab und sorgte für die Vorentscheidung. Die beiden Linzer Ehrentreffer sowie Manuel Geiers 14. Saisontor hatten lediglich statistischen Aspekt.