Die Akte Doug Mason wurde beim KAC geschlossen. Der Kanadier wurde mit sofortiger Wirkung von seiner Position als Headcoach beurlaubt. Die Verantwortlichen des Vereins haben sich dafür entschieden, da sie es dem 60-Jährigen nicht mehr zutrauen, dass er die Mannschaft in die richtige Spur bringt. "Ich habe nicht mehr das Gefühl, das Doug Mason das Team erreicht. Zu viele Spieler schöpfen nicht annähernd ihr Leistungspotenzial aus", sagt KAC-Boss Hellmuth Reichel.

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Mit Many Viveiros, Christian Weber, Christer Olsson, Martin Stloukal und Mason haben die Klagenfurter den fünften Trainer innerhalb von vier Jahren verbraucht. "Es hat leider keiner der letzten Coaches das Hauptversprechen, das sie uns vor Amtsantritt gemacht haben, nämlich den Einbau junger, heimischer Spieler, nur annähernd eingehalten", nennt der Mediziner einen der Hauptgründe für die Dienstfreistellungen, außer bei Olsson, beim Schweden wurde der auslaufende Kontrakt nicht verlängert.

Bei Mason summierten sich die Gründe, die die Absetzung unumgänglich werden ließen. Der 60-Jährige schlug sämtliche Warnungen in den Wind, ging stur seinen Weg weiter, fühlte sich unantastbar. Warum er so agierte, ist nicht ganz nachvollziehbar, aber vielleicht vertraute er auch den falschen Personen. Wie auch immer, Mason gelang es einfach nicht, aus den 23 Spielern ein Team zu formen, das als eine geschlossene Einheit auftrat. Zu oft wirkte ein Teil der Akteure lustlos, waren nicht bereit, alles einem möglichen Erfolg unterzuordnen. Auf dem Kopf gefallen sind den Kanadier auch seine ständigen Rochaden bei den Torhütern. So konnten weder Bernd Brückler noch Pekka Tuokkola eine konstante Form aufbauen, ihre Fangquoten gehören zu den schwächsten der gesamten Liga.

Nun hat General Manager Oliver Pilloni, der vehement für den Verbleib von Mason nach der letzten Saison eingetreten war, die nicht ganz so einfache Aufgabe, den richtigen Trainer für den KAC zu finden. Reichel würde sich einen Typen wie Österreichs Fußball-Teamchef Marcel Koller wünschen. "Ein Mann, der ein guter Psychologe und ein moderner Trainer ist." Eine Vorgabe, die nicht einfach zu erfüllen ist, aber auch nicht unmöglich scheint.

MARIO KLEINBERGER