Ihr Spielstil ähnelt wie ein Ei dem anderen. Auf dem Eis sind es ihre Rückennummern, abseits davon unterscheiden eindeutige Merkmale die Zwillingsbrüder Manuel und Stefan Geier: „Ich habe zwar eine Narbe am Kinn, Stefan verfügt dafür über ein Eishockey-Lächeln“, amüsiert sich Manuel Geier. Was soviel heißt, dass er mit der Zahnpaste dank klaffender Zahnlücke sparsam umgehen kann. Wer aber keine Eier zerschlägt, kann auch keinen Kuchen backen. Im Vorjahr machte KAC-Trainer Doug Mason einen vermeintlichen Tabubruch salonfähig, löste die Geier-Linie auf und teilte ihnen neue Sturmformationen zu. Erstmals nach mittlerweile sieben Jahren bei den Rotjacken.

Die Trennung sahen sie allerdings nie als Hürde, sondern als Chance zur Weiterentwicklung. „Im Laufe der Jahre haben sich negative Gewohnheiten eingeschlichen. Jetzt gehen wir neue Wege und spielen ein anderes Eishockey“, blickt Manuel Geier zurück, der seit vergangener Saison (Portrait von ServusTV) neben Oliver Setzinger und Thomas Koch richtig aufgeblüht ist. „Sie sind tolle Mitspieler und ich versuche von ihnen lernen“, schwärmt der 27-jährige Assistenz-Kapitän. Das manifestierte sich nicht nur in der Statistik (15 Tore, 20 Assists), sondern wurde auch mit einer Team-Einberufung für die WM in Prag belohnt.

Die Rollenverteilung innerhalb der Formation beschreibt Thomas Koch: „Oliver und ich sind viel im Puckbesitz, Manuel öffnet für uns die Räume. Er macht einen super Job“, lobt der Klagenfurter. Geier macht keinen Hehl daraus, von der Kreativität der Spielmacher zu profitieren: „Sie verfügen über den entscheidenden Pass, der für mich öfter zu Torchancen führt.“ Bereits im ersten CHL-Heimspiel gegen München trug sich der Steirer als Torschütze ein. Diese Tendenz hofft der Linksschütze, dessen Vertrag mit Saisonende ausläuft, auch heute gegen Kosice fortzusetzen.

Beim Training impfte Mason seinen Cracks taktisches Zweikampfverhalten ein. „Die Slowaken versuchen es im direkten Duell. Arbeitet intensiv mit dem Stock. Aber auf dem Eis, nicht am Rücken oder im Gesicht“, trug er den Rotjacken schmunzelnd auf, bei denen Rene Swette und Johannes Reichel fehlen werden.

MARTIN QUENDLER