Auf einem Basar herrschen klare Verhältnisse, auch wenn im Gewusel die Übersicht verloren gehen kann. Gegen Bares jubeln die Händler ihre Waren potenziellen Kunden unter. So einfach ist diese Rechnung im US-Profisport nicht. In der NHL läuft heute um 15 Uhr nach New Yorker Zeit (21 Uhr MEZ) die Trade Deadline ab, der sogenannte Handel unter den Klubs. Geld fließt keines. Im Gegenzug erhalten die Geschäftspartner andere Cracks sowie zukünftige Rechte an Spielern (NHL-Draft-Rechte). Die Eishockey-Spieler werden in dieser Zeit nicht nur als Ware gesehen, sondern auch so behandelt. Hinsichtlich neuer Arbeitgeber werden sie also vor vollendete Tatsachen gestellt. Nur die wenigsten Cracks, wie der Steirer Thomas Vanek, haben in ihren Kontrakten eine No-Trade-Klausel verankert.

Viel Bewegung herrscht vor allem bei den Toronto Maple Leafs. Die Kanadier werden heuer das Play-off verpassen und nehmen nach dem Rauswurf von Trainer Randy Carlyle einen enormen Umbau vor. Nach David Clarkson, Cody Franson und Mike Santorelli (Bruder von VSV-Stürmer Mark Santorelli) könnte es heute auch Top-Star Dion Phaneuf sowie Tyler Bozak und Joffrey Lupul treffen. Als Verstärkungen werden von den Winnipeg Jets Ex-KAC-Spieler Tyler Myers und Drew Stafford gesehen. In einem sogenannten „Blockbuster“-Deal (insgesamt acht Spieler beteiligt) kehrten sie den Buffalo Sabres den Rücken.

Jagr zog es in den Süden

Völlig konträre die Situation bei den New York Rangers. Aktuell auf Play-off-Kurs, schien es zuletzt, dass die „Broadway Blueshirts“ ihren Stürmer Mats Zuccarello loszuwerden versuchten. Der Vertrag des Norwegers läuft im Sommer 2015 aus. Dann erhält er „Free Agent“-Status und könnte innerhalb der Liga wechseln. Mittlerweile haben die New Yorker ihren Stürmer mit einem 4-Jahres-Vertrag (dotiert mit 18 Millionen US-Dollar) ausgestattet. Den bisher aufsehenerregendsten Handel betrifft aber keine Zukunftshoffnung. NHL-Urgestein Jaromir Jagr wechselte mit 43 Jahren und in seiner 21. Saison. Bei den New Jersey Devils fiel der eigenwillige Tscheche in Ungnade und wurde kurzum zu den Florida Panthers transferiert. Gefragt wurde er klarerweise nicht.

MARTIN QUENDLER