Nur zwei Regentage musste KAC-Vizepräsident Hellmuth Reichel in seinem südafrikanischen Sommerdomizil überbrücken. Eine heitere Wetterlage war bei den Rotjacken in seiner vierwöchigen Absenz hingegen nicht spürbar. Neun Niederlagen (in zwölf Partien) mussten die Rot-Weißen verkraften.

Dementsprechend fällt auch Reichels kühles Resümee aus: „Bescheiden, aber nicht hoffnungslos.“ Dennoch betont er, dass er vom Potenzial der Mannschaft überzeugt sei. Muss er auch. Denn in der aktuellen Phase bietet der Transfermarkt keine adäquaten Alternativen. In den meisten europäischen Ligen erreicht der Grunddurchgang die entscheidende Phase vor dem Play-off.


Ein Transfer-Kracher, wie auch von Reichel angedeutet, könnte sich lediglich aus der russischen KHL ergeben. Der Wertverfall des Rubels hat dazu beigetragen, dass vereinzelt Klubs ihre Spieler seit Monaten nicht mehr bezahlen konnten (Spielerverträge werden ua. in US-Dollar abgeschlossen). Slovan Bratislava leidet wieder einmal unter massiven finanziellen Problemen. Und nachdem der KAC seit dieser Saison auf den slowenischen Spielermarkt aufmerksam geworden ist, dürften dort ansässige Stürmer wie Rok Ticar oder Ziga Jeglic besonders interessieren. Kanadische Möglichkeiten bietet Medvescak Zagreb mit Pascal Pelletier oder Martin St. Pierre.

Dabei hätte zusätzliche Stabilität auch die Defensive (132 Gegentore) nötig. Bis zum Transferende am 15. Februar bleibt den Klagenfurtern noch Zeit, ihre übrigen zwei Tauschvorgänge einzulösen. „Wir müssen uns nur fragen, ob es das Geld wert ist“, erklärt Reichel dazu.
Trotz des erwarteten Kampfes in der Qualifikationsrunde um die 2 Play-off-Tickets ist der KAC-Vizepräsident vom Viertelfinal-Einzug überzeugt. „In einigen Bereichen wie Unterzahl oder Powerplay sind deutliche Verbesserungen zu sehen“, begründet Reichel.

Fakt ist: Sollte es nicht für das Play-off reichen, droht dem nächsten KAC-Trainer der Rauswurf. Reichel: „Doug Mason weiß selbst ganz genau, dass er dann wohl nicht zu halten wäre.“
Übrigens: Nach verletzungsbedingter Absagen (Stefan Ulmer und Manuel Geier) hat Teamchef Dan Ratushny KAC-Verteidiger Thomas Vallant und VSV-Stürmer Benjamin Petrik für die „Euro Ice Hockey Challenge“ (5. bis 7. Februar in Wien) nachnominiert.

MARTIN QUENDLER