"Ich bin sehr, sehr enttäuscht, wie wir das Spiel begonnen haben. Am Anfang hat es ausgesehen, als würden die Pittsburgh Penguins gegen die U12 des KAC spielen", sagte der Kanadier über die ersten Minuten, in denen die Villacher mit zwei Toren den Grundstein zum Erfolg gelegt haben. Schließlich feierte der VSV so wie bei der Premiere unter freiem Himmel am 9. Jänner 2010 (3:1) einen klaren Sieg.

Auch eine unbeabsichtigte Verlängerung der zweiten Pause brachte den VSV nicht aus dem Rhythmus. Nachdem beim Fixieren eines Tors ein Kühlschlauch angebohrt worden und Kühlflüssigkeit ausgetreten war, mussten die Spieler vor Beginn des Schlussdrittels noch einmal für rund eine halbe Stunde zurück in die Kabine. "Wir waren relativ relaxed. Niemand war gestresst oder negativ", sagte VSV-Kapitän Gerhard Unterluggauer, der rundum zufrieden bilanzieren konnte. "Ein Derby-Sieg ist immer schön, wenn du auch das zweite Freiluftderby gewinnst, ist es eine Draufgabe", freute sich der Verteidiger-Routinier, der sich mit seinem Team nun auf Platz vier festgesetzt hat.

Der KAC dagegen muss bei sieben Punkten Rückstand auf die Top 6 und bei einem Spiel mehr wohl seine Hoffnungen auf eine direkte Viertelfinal-Qualifikation abschreiben. "Dass es nicht rund läuft, sieht jeder. Wir haben neun Partien (im Grunddurchgang) Zeit, dass wir das auf die Reihe bekommen. Wenn wir dabei sind (im Viertelfinale) passt es, wenn nicht, müssen wir uns eh was überlegen. Entweder wir kommen alle 23 aus der Krise raus oder wir gehen alle 23 gemeinsam unter", sagte KAC-Verteidiger Thomas Pöck.

Dass der KAC neuerlich eine enttäuschende Saison spielt, ärgert ihn. "Seit eineinhalb Jahren sieht man, wenn hinten Fehler passieren, ist es aus, geht auch vorne nichts. Dann ist es so wie abschalten, geht nicht, fertig. Die Liga hat so ein hohes Niveau, dass es nicht geht, während des Jahres 14 Sachen abzuändern, und dann zu hoffen, wir sind eh gut genug. Entweder es fahren 20 in die gleiche Richtung oder es funktioniert nicht. Bei uns fahren nicht 20 in die gleiche Richtung", kritisierte Pöck.

Das hätte nichts mit Einsatz oder Wille zu tun, betonte der ehemalige NHL-Spieler. Es würden einfach zu viele Fehler passieren. Das Ergebnis davon: Die Klagenfurter haben die zweitwenigsten Tore nach Schlusslicht Ljubljana geschossen und schon 107 Gegentreffer kassiert.

Fehlende Konstanz ortet Thomas Koch. "Es ist zu viel Auf und Ab, wenn wir keine Konstanz reinbekommen, dann schaut es schlecht aus", meinte der Teamstürmer. "Wenn der Druck immer größer wird und es wird immer enger, dann passieren auch mehr Fehler", so seine Begründung.

Das Open-Air-Spektakel selbst ist dagegen bei Blauen und Roten gut angekommen. "Es war eine großartige Nacht, die ich mein Leben lang nicht vergessen werde", erklärte VSV-Trainer Hannu Järvenpää. Koch stimmte dem zu. "Es war eine einzigartige Atmosphäre, so was erlebt man nicht oft, dass man vor so vielen Zuschauern spielt. Es war ein super Event. Hoffentlich bekommen wir noch einmal die Chance, da zu spielen". Pöck hofft, dass damit mehr Interesse geweckt wird: "Es war hoffentlich eine super Werbung für Eltern in Österreich, dass sie ihre Kinder zum Eishockey bringen."