Nichts wurde es aus dem erhofften Befreiungsschlag und dem damit fast schon fix verbundenen Verbleib in der Eishockey-Weltgruppe. Obwohl Österreich das Spiel über weite Strecken dominierte, mussten Raffl und Co. schlussendlich als bitterer Verlierer das Eis verlassen. Nun haben die ÖEHV-Cracks zwei Tage frei, ehe am Freitag die schier unlösbare Aufgabe gegen Gastgeber Tschechien wartet. Viel wichtiger werden für Österreich aber ohnehin die Spiele gegen Lettland (9. Mai) sowie Deutschland (11. Mai) werden.

Das war das 1. Drittel

Zwei Dinge fielen im 1. Drittel besonders auf: Hier steht nicht die Créme de la créme der Eishockeyweltelite auf dem Eis. Und zweitens: Es geht für beide Teams um extrem viel. So waren beide Teams primär darum bemüht, ja nicht das erste Tor zu kassieren. Nach vorne ging bei beiden Teams reichlich wenig. Spielbestimmender war Rot-Weiß-Rot, ohne jedoch die ganz großen Gelegenheiten vorzufinden.
Der Wehrmutstropfen hieß Powerplay: Österreicht kam als erstes Team in diesen Genuss, der jedoch nur wenige Sekunden anhielt, denn Peter folgte Desrosiers postwendend in die Kühlbox. Und weil auch Mühlstein 15 Sekunden vor Drittelende eine 2-Minuten-Strafe ausfasste muss unser Team das 2. Drittel nun gleich in Unterzahl bestreiten. 

Das war das 2. Drittel

Ganz starkes Drittel unseres Eishockey-Nationalteams, das einzige, das fehlt, ist das, was zählt - nämlich ein Tor. Die Franzosen wurden großteils im eigenen Drittel eingeschnürt. Ein Komarek-Schuss ging aus spitzem Winkel an die Stange, auch Thomas und Michi Raffl fanden immer wieder tolle Chancen vor. Die Franzosen sind mit diesem 0:0 bestens bedient, wobei sie bei gelegentlichen Kontern ihre Stärke zeigten.

Das war das 3. Drittel

Das österreichische Team nahm den Elan aus dem 2. Drittel mit und setzte sich im Drittel der Franzosen fest. Jedoch mit der selben Ausbeute wie zuvor: Einige gute Chancen, aber null Tore. Zwei Powerplays in Folge brachten plötzlich die Franzosen ins Drittel der Österreicher, und Fleury konnte den starken Starkbaum erstmals in diesem Spiel zum 1:0 überwinden. In voller numerischer Stärke gab Österreich wieder den Ton an, die Zeit wurde jedoch immer knapper. Bis Coach Ratushny eine Minute vor Schluss schließlich gezwungen war, Goalie Starkbaum für einen sechsten Feldspieler zu opfern. Meunier nutzte dies eiskalt aus und traf zum 2:0 ins leere Tor - die Entscheidung.

Fazit: Österreich dominierte das Spiel über weite Strecken, fand aber leider keinen Goalgetter in seinen Reihen. Frankreich war eiskalt, was auch eine Form von Qualität darstellt. Doch so destruktiv und defensiv, wie sich die Franzosen über 60 Minuten lang präsentierten, haben sie diese drei Punkte nicht verdient. Schade für Österreich - heute wurde eine riesige Gelegenheit zum Klassenerhalt ausgelassen.

TOBIAS BURTSCHER